Meine Bewerbung

Meine Bewerbung

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Die schriftliche Bewerbung

Ich war im dritten Ausbildungsjahr, als mir meine Mutter einen Newsletter der Allgemeinen Hotel- und Gaststätten-Zeitung rüberschob: Ein Jahr Amerika für junge Berufstätige. Zuerst war da nur die Bewerbungskarte auszufüllen: Name, Adresse, Schulabschluss, erlernter Beruf… Also ließ ich mich darauf ein.
Die eigentliche Bewerbung ist allerdings aufwändiger als eine Bewerbung auf einen Job oder eine Ausbildungsstelle: Gesundheitsbescheinigung vom Arzt, Gutachten vom Lehrer, Motivationsschreiben mit Stärken, Schwächen, Interessen, Engagement… Boaaa! Ich bin Koch geworden, weil ich lieber frische Produkte als Formulare kreativ verarbeite. Aber die Verlockung Amerika  war groß. Und der Aufwand hat sich gelohnt, denn ein paar Wochen später kam die Einladung zur…

Auswahltagung

Bloß nicht heiß machen, dachte ich mir. Ich las und guckte die Nachrichten ein bisschen genauer, sah mir ein paar Fakten über Amerika und Deutschland an und fuhr zur GIZ nach Bonn. Dort erwartete uns ein „bunter Tag“ aus Wissens- und Englischtest, persönlichem Gespräch, Gruppenarbeit…  Wer dort überzeugen konnte, der erhielt eine Einladung zum…

Gespräch mit dem Abgeordneten

Über den Jahreswechsel passierte erst mal nichts. Der Januar verging auch und so langsam ging‘s in Richtung Prüfungsvorbereitung. So um Karneval erhielt ich die Einladung zum Gespräch mit einem SPD-Bundestagsabgeordneten aus einem Kölner Wahlkreis.  Mein Wahlkreis war wohl beim PPP nicht dabei. Keine Ahnung. Das ging anderen Bewerbern auch so, denn der Abgeordnete musste sich für einen von uns dreien entscheiden. Es war ein total lockeres Gespräch, überhaupt keine Prüfungs- oder Bewerbungssituation.  Die Entscheidung fiel dann zugunsten des Bewerbers aus dem Kölner Wahlkreis.
Okay, das 32. PPP fand ohne mich statt. Ich machte einen Haken dahinter, kümmerte mich um meine Abschlussprüfungen und bewarb mich in einigen Hotels um eine Stelle als Commis de Cuisine.
Nachdem ich in verschiedenen Häusern  zur Probe gekocht habe, konnte ich mich entscheiden –   und wählte das Parkhotel Adler in Hinterzarten. Ich muss sagen, das war bis dahin die beste Entscheidung meines Lebens. Was ich da alles gelernt habe, könnt ihr auf Instagram sehen.

2. Versuch

Die Probezeit habe ich bestanden, ich blieb also im Schwarzwald  und verschwendete keinen Gedanken mehr an Amerika – bis die Bewerbungsfrist für das 33.PPP im September 2015 endete. Ich erhielt eine Mail von der GIZ, dass jeder, der es bis zum Abgeordnetengespräch geschafft hat, seine Bewerbung noch mal aktivieren kann. Ich änderte also das Datum, aktualisierte meinen Lebenslauf und drückte auf „Senden“. Dann passierte – nichts. Ich war auch so beschäftigt mit meinem Job, genoss das Leben „auf eigenen Füßen“, weit weg von zu Hause, mit coolen Leuten und netten Kollegen, obwohl meine Mutter mich  aus der Ferne drängte, doch mal nachzuhaken. Aber so ein Typ bin ich nicht. Entweder es klappt oder es klappt nicht. Es klappte also nicht, dachte ich mir im Februar 2016 und verlängerte meinen Vertrag im Adler. Einen Tag später erhielt ich Post aus Bonn…, dass mein Flieger am 02.08.2016 11.00 Uhr nach New York abhebt! Nach Sichtung meiner Bewerbungsunterlagen übernahm Dr. Georg Kippels  aus meinem Heimat-Wahlkreis die Patenschaft.