Leadership Retreat

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Am 30. September ging es los zum Leadership Retreat. Das ist ein Camp, das 3 Tage lang geht und die Gruppenführer des College Campus auf ihre Aufgaben vorbereitet und die Zusammenarbeit als Team fördert.

Wir trafen uns alle in der früh am Bus. Ich stieg in den Bus ein in dem Pia ist, und setzte mich zu ihnen. Dann fanden wir jedoch heraus, dass alle Mitglieder des Diversity Club im anderen Bus waren und probierten den Bus zu wechseln. Zuerst war es nicht möglich, da wir auf der Liste in dem Bus schon erfasst waren, doch nach einigem hin und her, änderten sie es dann und wir durften in den Bus mit vielen bekannten Gesichtern.

Nach einer Langen fahrt, mit Karaoke, Spielen und vielen interessanten Konversationen, kamen wir dann an unserem Ziel an.

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Es waren ein paar Häuschen, ziemlich ab vom Schuss und auch ein paar größere Gebäude. Wir holten unser Gepäck und wurden in die Zimmer geführt. Die Jungs waren in einem Großen Gebäude alle zusammen und die Mädels, in kleineren Hütten aufgeteilt.

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Nach kurzem beziehen der Betten (ich bekam ein Doppelbett in einer Wandniesche, das keiner gesehen hatte außer ich) ging es dann in den Gruppenraum.

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Uns wurde kurz erklärt wie alles abläuft mit dem Essen, Tische sauber machen und so weiter. Danach durften wir loslegen mit dem Essen (ziemlich lecker). Nach dem Essen wurden dann die 5 Freiwilligen (sie durften als erstes Essen holen) zum Tische putzen gebeten und wir stellten alle Tische und Stühle an den Rand des Saals. Daraufhin bekam jeder eine Karte aus einem Kartendeck und uns wurde das erste Spiel erklärt. Wir sollten uns die Karte nicht ansehen und sie vorne an den Kopf halten. Dann mussten wir uns gegenseitig nach dem Wert der Karte auf unserem Kopf behandeln. Die 2 ist ein totaler Looser und die Asse sind die totale Gewinner-Typen. Wir mussten also rumlaufen und versuchen mit Leuten zu sprechen um herauszufinden was wir für eine Nummer sind. Wenn du eine niedrige Zahl warst wurdest du eiskalt ignoriert (ich war eine 5) und wenn du eine hohe Zahl warst wollte jeder mit dir reden. Es fühlte sich richtig schlecht an andere zu ignorieren, sogar wenn ich wusste das ich bestimmt eine niedrige Zahl bin, weil ich auch ignoriert wurde. Dann mussten wir über unsere Gefühle dabei sprechen. Das nächste Spiel war „Ich hab noch nie“ aber gelogen (umgedreht). Das heißt, man musste zum Beispiel sagen „Ich hab noch nie Schokolade gegessen“ was natürlich gelogen war. Alle die dann schon mal Schokolade gegessen haben mussten sich einen anderen Stuhl suchen der mindestens 3 stühle weit weg ist und der in der Mitte (Fragesteller) musste versuchen auf einen Stuhl zu kommen der frei wurde. Der Letzte musste dann in die Mitte und eine neue Frage stellen. Danach haben wir uns in den Gruppen an Tische gesetzt und mussten eine Flagge für uns entwerfen. In meinem Fall der Diversity Club. Wir hatten einen Regenbogen aus Händen, ein Einhorn, das Wort Freundschaft in allen Sprachen die wir kannten und andere Wörter wie Zusammenhalt, Mut, Liebe…. Dann mussten wir eine Choreografie einstudieren, die unseren Club repräsentiert und die wir dann später vor allen anderen aufführen mussten. Daraufhin gab es Dinner (mal wieder mit richtig gutem Essen). Nach dem Dinner sollten wir unseren Sitz-Nachbarn (den wir nicht kennen) von wichtigen Personen in unserem Leben erzählen um den Team-Aufbau zu fördern. Das Letzte was wir gemacht haben an diesem Tag war Werwolf zu spielen. Ich hoffe die meisten wissen wie Werwolf funktioniert, da es viel zu viele Wörter bräuchte um die >>>Regeln<<< zu erklären.

06

Tag 2 im Leadership Retreat. Aufstehen und zum Frühstück (mal wieder „deliziös“). Wir schoben die Tische auf die Seite, wurden in Gruppen aufgeteilt und spielten das Spiel „Helium-Stick“. Dabei müssen alle Personen einer Gruppe einen langen Stab mit den Fingern von unten berühren und ihn zum Boden bringen. Klingt einfach, ist es aber nicht. Keiner der Teilnehmer darf den Stab mit den Fingern verlassen sonst wird wieder auf Hüft-Höhe gestartet. Dadurch das alle versuchen mit den Fingern von gegen den Stab zu pressen, damit sie ihn berühren, geht er aber immer nach oben und man bekommt ihn nicht zum Boden. Nach ca. einer halben Stunde und vielen Anläufen mit verschiedensten Strategien hatte es dann eine Gruppe endlich geschafft und es war vorbei. Dann redeten wir über Beziehungen, schlecht, bei denen Menschen ausgenutzt oder misshandelt werden aber einfach nicht davon los kommen, weil sie die andere Person trotzdem mögen oder sogar lieben. Aber auch gute, bei denen die Partner einander unterstützen und vertrauen. Als nächstes gab es Lunch (einfach spitze). Wir schauten uns in der Umgebung um, spielten Basketball, Volleyball und Tetherball (das Spiel in dem ein Ball mit einer Schnur an einer hohen Stange befestigt ist und man den Ball komplett um die Stange wickeln muss. Nach der Pause schauten wir einen Film über das Problem mit Vergewaltigungen an Colleges. Es ist ziemlich schockierend wie viele Leute in Colleges und Schulen in den USA vergewaltigt werden (ca. 5% aller jungen Frauen und 2,5% aller jungen Männer). Viele erzählen es den College Aufsichten, aber werden dazu angehalten es keinem zu erzählen, damit die Statistik der Schulen nicht kaputt geht. (>>> Mehr Statistiken dazu <<<). 91% aller Colleges geben an keine Beschwerden mit sexueller Nötigung gehabt zu haben. Es wird aber eher geschätzt das 98% aller Colleges Beschwerden darüber bekommen und sie einfach unter den Tisch kehren. Daraufhin redeten wir darüber und es gab Dinner („bestes Huckleberry Eis“ Zitat: Pia). Gleich danach ging es weiter mit den Aufführungen der Choreographien. Alle waren ziemlich gut (Ambassadors, Student Senate, Eagle Hall Council, Programm Board, Sustainability Council und STEM Club). Der Diversity Club (wir) mussten dann auf Perry, die Leiterin der Clubs warten, weil keiner wusste wo sie ist. Mike erzählte währenddessen ein paar Flachwitze und animierte andere Teilnehmer ihre Flachwitze vorzutragen. Als sie dann auftauchte fingen wir an. Wir buchstabierten mit unseren Körpern das Wort Diversity und sagten ein Wort in unserer Sprache dazu. Ich war das T und sagte Treue. Pia ein I mit Integration. Das Y war dann You. Wir zeigten auf alle Leute im Publikum und schrien You, You and You. Dann hatten wir die Wahl zwischen Tanzen und Sorgen im Lagerfeuer verbrennen. Wir entschieden uns mehrheitlich für das Lagerfeuer. Jeder bekam Zettel und konnte seine Sorgen und Ängste darauf schreiben. Dann erzählten wir der Gruppe darüber und verbrannten es. Es war ziemlich emotional und es wurden Geschichten erzählt bei denen ich erst realisiert habe wie gut es mir wirklich geht. Es gab alles, von Angst vor Spinnen (am Anfang) bis zu Missbrauch (gegen Ende als alle offener wurden). Da das jedoch alles vertraulich ist erzähle ich nicht mehr darüber. Daraufhin gingen wir dann rein und tanzten noch zu Liedern wie Cotton Eyed Joe und Macarena.

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Tag 3. unser Zimmer mit 10 Personen wurde unsanft geweckt als wir zum Frühstück geholt wurden. Wir hatten ungefähr 5 wecker im Zimmer aber keiner ist aufgestanden. Wir zogen uns also an und gingen noch die Reste vom Frühstücks Buffet essen (gut aber schon kalt). Dann dehnten wir uns alle zusammen stellten uns in einen Kreis. Wir spielten ein Spiel bei dem man sich richtig gut fühlen konnte. Es wurden 5 Personen aus dem Kreis in die Mitte gebeten während alle die Augen zu hatten und ihnen wurde ein Satz vorgelesen wie zum Beispiel „Tippe alle an, die dich zum Lachen gebracht haben“. Diese 5 personen gingen dann im Kreis und tippten allen auf die Schulter die zu dieser Beschreibung  passten. Da man es nicht sehen konnte, wer es ist, war es sehr spannend. Bei Sätzen, bei denen man nicht dachte, dass auch nur eine Person einen an tippt, wurde man 4 von 5 mal angetippt und fühlte sich richtig gut. Auch die Intensität der Tipper waren sehr interessant. Manchmal war es ein einfaches Tippen (gutes Gefühl), bei anderen malen streicht jemand sanft aber langsam über die Schulter (besseres Gefühl) und bei andern Fragen packte jemand fest auf beide schultern und rüttelte mich (das beste Gefühl überhaupt). Es war ein tolles Gefühl und man merkte das man mehr Leuten etwas bedeutet als man vielleicht glaubt. Dann sprachen wir über die Gefühle danach und es wurde ziemlich emotional. Als sich einige Leute bedankt haben, dass sie auch nur 3 mal von insgesamt 80 leuten angetippt wurden, aber es nie für möglich gehalten hätten auch nur ein mal berührt zu werden. Danach erzählten mir Leute auch das sie wussten wann ich sie angetippt habe, da ich keine Zeit zum duschen hatte (verschlafen) und ich nach Lagerfeuer gerochen habe. Zuletzt redeten wir dann noch über die Umwelt, die anstehenden Wahlen und Verhütung. Drei Themen die in den USA immer verdrängt werden und bei denen die meisten Personen hier unaufgeklärt sind. Zuletzt bekam jeder ein Lunch Paket, wir packten unsere Sachen, ich duschte (was ich auch ziemlich nötig hatte nach 3 tagen ohne Dusche) und gingen wieder in den Bus auf den Weg zurück nach Twin Falls, Idaho.

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Alles in allem würde ich das ganze viel öfter machen da man mit über 80 Menschen von denen man nicht mal ein viertel kennt, in 3 tagen wirklich zusammengeschweißt wurde. Besonders das Schulter Tipp Spiel hat mich begeistert und sollte in allen Teambildungs Seminaren zum Einsatz kommen.

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