So meine Lieben nach Monaten endlich mal eine Rückmeldung. Mit dem heutigen Tag habe ich die Halbzeit meines Auslandjahres hinter mir oder besser gesagt noch vor mir. 180 Tage to go.
Dieser Artikel wird etwas länger, folgende Themen werde ich ansprechen: Trump…jetzt mal ehrlich!? Weihnachten in Amerika, Silvestert und Jobsuche.
November 2016 in Amerika.
Wer darf wählen?
Wahlberechtigt sind alle Bürger ab 18 Jahren die in einem der US Staaten leben. Allerdings gibt es in Amerika keine Meldeämter, daher müssen sich die Amerika selbst online für die Wahl registrieren. Die Wahlbeteiligung liegt bei knapp über 50%. Das ist wesentlich geringer als der europäische Durchschnitt.
Wie wird gewählt?
Der US Präsident wird nicht direkt vom Volk gewählt. Es gibt sogenannte Wahlmänner. Die Wahl gilt als entschieden sobald einer der Kandidaten mehr als 270 Stimmen der Wahlmänner hat. Die Zahl der Wahlmänner pro Staat variert je nach der Bevölkerungsstärke eines Bundeslandes. Eine Folge diesen Prinzips kann sein, dass ein Kandidat die Wahl gewinnt, obwohl er nicht die Mehrheit aller Stimmen hat, hier ist die Rede von der Popular Vote. Das ist bisher 5 mal in der amerikanischen Geschichte vorgekommen. So auch 2016. Hilary hat ungefähr 2 mio – 3 mio mehr stimmen als Trump gehabt.
Was sind Swingstates?
Bei einigen Staaten lässt sich seit Jahrzehnten vorhersagen für welche Partei sich entschieden wird. So etwa Texas. Texas Wahlmänner stimmen seit Jahrzehnten für die republikanische Partei und Kalifornien für die Demokraten. Dann gibt es allerdings Staaten, die ich sich nicht so vohersagen lassen, da hier keine der beiden Parteien eine große Mehrheit besitzt. Daher konzentriert sich der Wahlkampf besonders auf diese Bundesstaaten. Diese Swingstaaten können großen Einfluss auf das finale Endergebnis ausüben. Swingstaaten sind: Florida, Ohio, Pennsylvania und Virginia. Man sagt, dass meistens derjenige Präsident wird der alle drei Debatten gewinnt und die Swingstaaten. Doch Trump hat uns eines besseren belehrt.
Jetzt mal ernsthaft…Trump als Präsident?
Ich bin im mittleren Westen platziert. Missouri ist ein mehrheitlich republikanischer Staat. Daher treffe ich hier auf viele Trumpfans. Es gibt hier wirklich wenig Demokraten und daher fällt es mir doch schwer mich hier politisch auszutauschen. Für mein Verständnis ist Trump nicht als Präsident qualifiziert. Mit seinen Aussagen und seinem Verhalten wird er meiner Meinung nach, der Rolle als Vorbild nicht gerecht. Ich finde das Michelle und Obama zwei wirklich prägende Rollenvorbilder in ihrer Amtszeit waren. Und meiner Meinung nach ist es das war wir heut mehr als je zuvor benötigen.
In die Zukunft schaue ich mit viel Angst und Unsicherheit, denn auch in Deutschland stehen uns wieder Wahlen bevor und auch wir haben bestimmte Strömungen und politsche Organisationen, die meiner Meinung nach eine rudimentäre Weltanschauung befürworten. Ich bin absolut für Wandel und Weiterentwicklung, aber ich bin gegen Populismus und Rückschritt. Ich bin gegen Grenzen, Mauern und Verbannung von Immigranten. Ich bin für kulturellen Austausch und Vielfalt. Ich bin für voneinander lernen und miteinander leben. Ich bin für Konflikte lösen anstelle sie zu erschaffen oder zu bombadieren. Wir alle sind Menschen, keiner hat es Verdient Opfer eines politischen Systems zu sein. Ich finde, dass wir deutschen mit unserer Geschichte, dass mehr als deutlich raus in die Welt tragen sollten.
Weihnachten in Amerika.
Groß, Größer am Größten. Unser Weihnachtsbaum stand seit Ende November beschmückt und beleuchtet. Wir waren mehr als nur bereit. Um ehrlich zu sein hat mich Weihnachten in Amerika mehr als nur überfordert. Ich war auf ca. 3-4 Weihnachtsfeiern. Auf diesen Weihnachtsfeiern stand neben Essen und trinken, Geschenke auspacken auf dem Plan. Klingt jetzt erstmal nicht viel anders als in Deutschland. Ich will es mal so zum Ausdruck bringen. Ich verstehe mittlerweile absolut den Sinn warum es einen Black Friday in Amerika gibt. Also viele Geschenke habe ich in meinem Leben noch nie gesehen. Und ich konnte mich als Kind nie beklagen. Mama ähh…der Weihnachtsmann haben mich so ziemlich verwöhnt. Aber Amerika toppt alles. So war ich auf einer Weihnachtsparty wo ich ungelogen 5h der Familie beim Geschenke auspacken zugeguckt habe. 5 Stunden!!! Ich glaube, dass hier mehrere 1.000$ in Weihnachtsgeschenke in dieser Familie ausgegeben wurden. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass das doch ganz schön von der Tradition abweicht. Ich habe es dann doch ganz schön vermisst mit meiner Familie einfach nur beisammen zu sitzen und die Feststagsstimmung in einem aufzusaugen. Nicht zu vergessen Mamas leckeres Weihnachtsessen. Was hätte ich dafür gegeben!!!!
Silvester
An Silvester gings für mich nach LAS VEGAS! Ich habe mich mit meinen PPPlern in ein riesiges Haus in Las Vegas eingemietet. Es war so unglaublich toll meine Mädels zu sehen. Wir haben es uns richtig gut gehen lassen. Wir waren essen, feiern, am Gran Canyon und in einer Stripshow haha. Dazu will ich gar nicht mehr sagen, außer Magic Mike Olé! Es tat richtig gut nach all dem Stress meine Mädels zu sehen. Und was für ein Glück. Im März haben wir ein Zwischenseminar in Washington DC. Das ist direkt nach meinem Geburtstag!!! Also kann ich mit all meinen lieben Menschen mein Geburtstag feiern!!! Das wird so toll 🙂
Jobsuche
Ich hatte um die 40 bis 50 Bewerbungen seit September geschrieben. Anfangs habe ich noch sehr viel Wert drauf gelegt etwas in meiner Branche zu finden, allerdings haben sich meine Ansprüche mit der Zeit geändert. Es ging mir nur noch darum irgendeinen Job zu finden. Irgendwas wo ich Geld verdienen kann. Also habe ich mich auf alles beworben was ich finden konnte.
Einen Tag vor Abflug nach Las Vegas bekamm ich einen Anruf. Eigentlich wollte ich zum Friseur gehen. Ich hatte also fettige Haare und Sportklamotten an. Am Telefon war Angi, die mich fragte, ob ich in ca.1h zum Interview vorbeikommen kann. Ganz selbstsicher meinte ich: Ja klar gar kein Problem. Innerhalb einer halben Stunde habe ich mich dann für ein Jobinterview aufgestylt und zum Termin hingerast Ich hatte mich auf die Stelle als Barista beworben. Wir haben ca. 1h gequatscht und dann sicherte sie mir zu, dass sie mich noch heute wissen lässt, ob ich den Job kriege. Eine Stunde nach meinem Interview klingelte das Telefon und ich bekam die Info, dass ich den Job habe!!!
Am 3.1 Januar fing es dann für mich an. Es macht wahnsinnig doll Spaß und meine Chefin und mein Chef sind super tolle liebe Leute. Wir sind ein kleines Restaurant und Cafe mit vielen Homemade Spezialitäten. Das Trinkgeld ist wahnsinnig gut, da wir direkt gegenüber vom Capitol sind. Aber die neueste Nachricht ist, dass ich eine Befördung bekommen habe. Ich bin jetzt Assistant Manager. Die beiden meinten, dass das besser auf meinem Lebenslauf aussehe und das sie daher mir gerne die Beförderung geben möchten. Da war ich dann ganz sprachlos und einfach nur dankbar!!!