Ich weiß, in letzter Zeit ist es etwas still um meinen Blog geworden. Daher bringe ich euch nun auf den neusten Stand. Mittlerweile befinde ich mich seit genau 3 Monaten in den Staaten (Wahnsinn wie die Zeit vergeht…) und somit auch etwas mehr als 2 Monate in Nebraska.
Meine Gastfamilie hat mich super aufgenommen, Roger und Patty sind richtig nette Leute. Die ersten Tage waren sehr stressig und mit einem Haufen Papierkram verbunden – Sozialversicherungsnummer (SSN) beantragen (ohne die geht nämlich nichts), Bankkonto eröffnen, Führerschein machen, College Kurse wählen und natürlich ein Auto kaufen. Mein College Coordinater Bill hat mich beim beantragen der SSN unterstützt und mich entsprechend hin und hergefahren. Auch beim finden der passenden College Kurse hat er mich mehr oder weniger begleitet.
Oh und nicht zu vergessen das ich seit ich in Nebraska bin einen „neuen Bruder“ habe, sowie mit zwei Katzen und einem Hund zusammen lebe. Dan, mein Gastbruder ist 23 und arbeitet Vollzeit als Kassierer. Guido, einer der beiden Kater, ist ziemlich verfressen (20 lbs +) und schläft die meiste Zeit, wenn er mal wach ist springt er auf einen „seiner Untertanen“ :D. Simon, der andere Kater ist etwas schüchterner und zieht beim Fresschen immer den kürzeren (zumindest scheint das so). Und dann ist da noch Rufeo, der ca. 13 Jahre alte Jack Russel Mix der mich die ersten zwei Wochen nur angebellt hat. Mittlerweile sind wir aber ganz dicke.
Neben Dan gibt es noch Katlin und Nathan, meine weiteren Gastgeschwister welche ihre eignen Wohnungen haben und hier in Lincoln leben. Und dann ist da noch Kerri, welche in Chicago lebt ich aber bisher noch nicht kennen gelernt habe.
Sport ist ein Riesending hier in Nebraska. Die „Huskers“, die Mannschaft der Universität von Nebraska Lincoln (UNL) ist DAS TEAM schlecht hin. Etwas vergleichbares gibt es in Deutschland nicht, einer ganzer Staat feuert ein Team an, die Läden sind voll mit Husker Shirts, Tassen & Co. Am Wochenende trägt die ganze Stadt rot und das Stadion in Lincoln bekommt die 2t größte Stadt in Nebraska. Ich war bisher bei einem Footballspiel (über 90.000 Zuschauer), Volleyballspiel (ca. 9.000 Zuschauer) und zwei Fußballspielen (jeweils über 1.000 Zuschauer) – zur Erinnerung wir reden hier über College Teams – als Studenten Mannschaften – keine Profis.
Ich habe auch schon den ersten „Feiertag“ hinter mir – Halloween. Und das ist wieder ein großer Unterschied zu Deutschland – während an Halloween kaum ein Kind für „Süßes oder Saures“ vor die Tür geht ist es hier üblich das Scharen von Kinder am 31.10 an deiner Tür klingeln.
College läuft soweit auch recht gut, ich habe Dienstag und Donnerstags Unterricht. Die Zeit dazwischen nutze ich für die unmengen an „Homework“, verglichen mit Deutschland ist studieren hier doch schon etwas angenehmer.
Das derzeit meist diskutierte Thema hier ist natürlich der Wahlkampf. Und ja, auch die Politik ist eine ganz andere hier im „Wilden Westen“. Anderst als bei uns ist es in Amerika „All or Nothing“ – wenn du hier die Wahl gewinnst ist es egal wie viel Prozent der Stimmen du erhalten hast – gewonnen bedeutet automatisch 100% der Macht. Na gut, nicht ganz so dramatisch da der Congress natürlich noch mitreden kann, aber die andere Partei ist definitiv raus. Und es läuft hier auf Trump vs. Hillary hinaus, es gibt zwar noch zwei andere Kandidaten – diese erhalten aber von den Medien keine Plattform und haben de facto keine Chance. Und der Wahlkampf der beiden „großen Parteien“ ist mehr oder weniger zum heulen. Im Prinzip geht es in den Werbespotts nicht darum welche Probleme die beiden Lösen wollen, sondern viel mehr darum den jeweils anderen schlecht zu machen. Der 8te November wird auf jedenfall sehr spannend. Ich habe übrigens bisher noch keinen Amerikaner getroffen der Trump untersützt und das obwohl Nebraska als Republikanischer Staat gilt.
Auf was ich mich aufjedenfall freue ist mein Geburtstag in ein paar Tagen sowie natürlich auf mein allererstes Thanksgiving (eine Menge zu Essen – genau mein Ding) 😉
Mein nächster Blog wird dann vermutlich irgendwann dazwischen oder danach kommen.
So, stay tuned