New York während der Weihnachtszeit zu sehen (und vor allem den Weihnachtsbaum vorm Rockefeller Center zu sehen) stand schon immer weit oben auf meiner To-Do-Travel-Liste und es hat sich absolut gelohnt! Diese Stadt schafft es immer wieder einen aufs Neue in ihren Bann zu ziehen und zu begeistern – trotz eisiger Temperaturen um diese Jahreszeit. Das Schöne diese Mal war auch, dass wir 5 volle Tage zur Verfügung hatten – ich hätte jedoch auch noch länger bleiben können, da es einfach so viel zu sehen gibt, aber man will sich ja nicht beschweren.
Rockefeller Center und der berühmte Weihnachtsbaum. Ja, dieser Baum kann sich wirklich sehen lassen. Nachdem wir die anderen Touris verdrängt haben, konnten wir auch schön unsere Fotos von und mit dem Baum machen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite haben es sich Prada, Louis Vuitton, Christian Louboutin, Giorgio Armani und Cartier nicht nehmen lassen, eine Lichtershow an der Hausfassade zu installieren, weswegen sich unsere Aufmerksamkeit sich danach auf diese richtete. Ein 10 minütiges Spektakel, dass Jedem nur ein begeistertes „WOW!“ oder ein entzücktes „Ooohh“ entlockt hat – es werden keine Kosten und Mühen gescheut, damit der halb erfrierende Tourist in totale Begeisterung verfällt (uns eingeschlossen). Wie kalt es in New York sein kann, haben wir Freitags bei unserem ‚Walk‘ durch den Central Park zu spüren bekommen. Nach einer halben Stunde habe ich weder meine Beine, noch meine Hände gespürt. Aber wir haben uns tapfer weiter durch die Kälte bis zur Columbia University durchgekämpft.
Einen weiteren Punkt auf meiner „What to do in New York“-Liste konnte ich nachmittags abhacken, als wir mit der Roosevelt Island Tramway von Manhattan über den East River nach Roosevelt Island geschwebt sind. Diese Insel beherbergte von 1829 bis 1894 Strafanstalten und das New York City Lunatic Asylum, eine psychatrische Anstalt mit katastrophalen Zuständen. Aufgrund der isolierten Lage wurde 1856 das Smallpox Hospital, ein Krankenhaus für Pockenkranke, gebaut. Heute ist das Krankenhaus nur noch in Ruinen erhalten, kann aber besichtigt werden.
Die Insel wurde 1973 nach Franklin D. Roosevelt in Roosevelt Island umbenannt und seiner Ehren wurde am Fuße der Insel der Four Freedom’s Park errichtet, wo man nicht nur ein Portrait des Politikers sehen, sondern auch seine Rede zu den „Four Freedoms“ lesen kann – gerade im Zusammenhang mit der momentanen weltpolitischen Situation hat die Rede etwas ironisches.
Das in New York nicht alles teuer sein muss, haben wir beim Besuch des Museum of Modern Art (MoMA) festgestellt. Freitags ist der Eintritt dort nämlich von 16 bis 20 Uhr umsonst und wenn es Kunst schon einmal gratis gibt, dann lässt man sich das natürlich nicht nehmen. Beliebtestes Fotomotiv war übrigens die ‚Starry Night‘ von Van Gogh.
Auch das 9/11 Museum kann ich jetzt von meiner To-Do-Liste streichen. Das Museum ist sehr beeindruckend und Tränen (meistens), sowie Gänsehaut sind garantiert, sobald man die Bilder des Anschlags sieht oder wenn man die Telefongespräche, die kurz vor dem Anschlag geführt wurden, anhört.
Um die Laune wieder aufzuheitern wurde danach im M&M Shop am Times Square Schokolade gekauft, sowie der Times Square und die Public Library bewundert. Durch Zufall sind wir dort Teil eines Poetryslams geworden. Hauptthema: die Wahl und der zukünftige Präsident. Dadurch, dass die Teilnehmer alle ca. in unserem Alter waren und aus allen Teilen New Yorks kamen, war es nochmal interessanter zuzuhören.
Sonntags gab es in der Frick Collection und im ‚hipster‘ Stadtteil Williamsburg dann wieder Kunst umsonst. Und da man ja öfter mal spontan sein soll, ging es noch nach Coney Island, wo wir rechtzeitig zum Sonnenuntergang ankamen.
Das Wahrzeichen New Yorks, das Empire State Building wurde mittlerweile auch von meiner To-Do-Liste entfernt. Pünktlich zum Sonnenaufgang am Montagmorgen ging es hoch hinaus auf die 86. Etage dieses Gebäudes – der Ausblick: ein Traum! Da die High Line bei meinem letzten Besuch etwas zu kurz gekommen ist, ich dort aber unbedingt nochmal hin wollte, ging es danach also dorthin. Anschließend ging es durch Greenwich, NoHo, SoHo, Little Italy und Chinatown zuerst zur Wall Street und dann zur Staten Island Ferry. Bötchen bin ich zwar im August schon gefahren aber wie heißt es doch so schön „eine Bootsfahrt die ist lustig, eine Bootsfahrt die ist schön …“ – und kalt. So wie der Tag begonnen hatte, sollte er auch enden: in luftiger Höhe. Und von welchem Gebäude kann man in New York den schönsten Sonnenuntergang sehen? –> richtig, vom Rockefeller Center, oder auch bekannt als Top of the Rock. Zugegeben, dass war der wohl spektakulärste und schönste Sonnenuntergang den ich gesehen habe und die 2 Stunden Warten, eingefrorener Hände inklusive, haben sich definitiv gelohnt! 🙂
Und dann war auch schon Dienstag und somit der letzte Tag in New York. Drei weitere To-Do-Punkte konnte ich an diesem Tag noch abhaken. 1) über die Brooklyn Bridge bei Tag laufen, 2) ein bisschen Brooklyn anschauen und 3) den Blick auf Manhattan vom Brooklyn Bridge Park und den Brooklyn Heights aus genießen – es lohnt sich!!
Um 1:30 hieß es dann „Goodbye New York 🙁 see you next time“
…
Zwar hatten wir in New York und auch in Washington eine Metro Card, jedoch sind wir die meiste Zeit gelaufen. So haben wir in 10 Tagen 178 Kilometer zu Fuß zurückgelegt.
Auch habe ich es mir nicht nehmen lassen ein bisschen „Christmas shoppen“ zu gehen – wenn schon New York vor Weihnachten, dann aber auch richtig 😉