Student Life Fair……….

Heute hat an meinem College die sogenannte Student Life Fair stattgefunden, eine Art Mini-Messe, bei der die collegeeigenen Clubs versuchen, neue Mitglieder anzuwerben. Zusaetzlich gibt es Staende von anderen Organisationen, die sich im Themenfeld „Collegeleben“, teilweise auch im entfernteren Sinne, bewegen. So waren heute u.a. auch die im College ansaessige Bank sowie ein Infostand zur Wahl in wenigen Wochen vertreten.

Im Grunde genommen gibt es am College fuer alles und jeden einen Club, man muss nur den Ueberblick bewahren: Sprach-/Kulturclubs, Kreativclubs, Businessclubs, den Astronomieclub, den Umweltclub, Clubs fuer die Rechte von xyz, und so weiter und so fort. Es gibt unterschiedliche Gruende, die Studenten zu einem Beitritt bewegen: wirkliches Interesse, Extra-Credits in bestimmten Kursen, Aushaengeschild im Lebenslauf.

Meine Aufgabe war es, meinen Mitstudenten den German Club schmackhaft zu machen – ich meine Hallo, was gibt es besseres…..:D. Spass beiseite, ich habe die Aufgabe gerne uebernommen, da ich waehrend meines Austauschjahres nicht nur selbst etwas ueber eine andere Kultur lernen moechte, sondern auch anderen etwas ueber meine eigene vermitteln moechte. Mein Mitstreiter und ich haben unser Bestes gegeben – mit viel Charme und einer Geheimwaffe namens Haribo und Storck Riesen haben wir zumindest ein paar neue Gesichter anwerben koennen.

IMG_20160831_093054 IMG_20160831_093103 IMG_20160831_093115

Fuer mich war es ein sehr erlebnisreicher, spannender Tag. Ich habe viele Menschen getroffen, mich mit vielen unterhalten, und dabei ueberwiegend positive Eindruecke gewonnen. Mal abgesehen von einem jungen Mann, der mir tatsaechlich weiss machen wollte, dass er nicht verstuende, wofuer es die ganzen Clubs anderer Nationalitaeten gaebe, er koennte nur einem America-Club beitreten……..da haette ich am liebsten mit einem „Genau fuer Menschen wie dich, um Toleranz zu vermitteln.“ geantwortet, hab es aber dabei belassen. Mein Mitanwerber am Infostand meinte nur zu mir, dass das die Sorte Amerikaner sei, von denen ich mich besser fernhalte.

Zum Glueck sind aber nicht alle so eindimensional gepraegt, und so freue ich mich bereits jetzt darauf, zu sehen, wer am Dienstag bei unserem ersten offiziellen Clubmeeting alles erscheint.

Ich bin noch am Ueberlegen, ob ich einen weiteren Club waehle, oder nicht. Das Angebot ist echt vielfaeltig, aber wer die Wahl hat, hat die Qual;).

Diese suesse Luftballon-Mini-Maus gab’s uebrigens auch auf der Fair – Entertainment und Gratis-Essen duerfen schliesslich auf keinem College-Event fehlen:D.

IMG_20160831_160822

Bis bald,

Marisa

First Week @ College…….

IMG_20160822_141826

Jaaaaaa, vom Gefuehl her gerade erst angekommen, ist heute bereits meine erste Collegewoche vorbei. Ich weiss, es ist erst Donnerstag, aber gemaess dem Vorurteil „Studenten sind faul“ habe ich mir in meinem Stundenplan einen kursfreien Freitag erlaubt, welcher allerdings schon anders verplant ist, aber dazu weiter unten mehr.

Meine erste Woche am College war sehr cool, sehr aktiv, sehr anders. College of DuPage ist wirklich immer voller Leben und gerade zum Semesterstart gibt es eine Menge Aktionen, wie z.B. free food, Live Band Karaoke oder gratis USB-Sticks. Musste natuerlich (fast) alles einmal begutachtet werden;).

Vom Unterricht her gleicht das Community College mehr einem Mix aus Fachhochschule und Berufsschule als einer Uni: Ueberschaubare Klassengroessen (max. 35 Studenten pro Kurs), sehr persoenliches Verhaeltnis (die Professoren bemuehen sich, alle Namen zu lernen, und stellen uns Fragen zu uns) und lockere Unterrichtsatmosphaere.  Zudem ist das Semester von A bis Z durchstrukturiert samt Terminplan, Hausaufgaben, Praesentationen………..das war’s dann mit lazy days;). Aber insgesamt ein sehr angenehmes Klima.

Auch mit meiner Kurswahl bin ich nach wie vor 100%ig zufrieden. Meine berufsbezogenen Kurse „Organizational Behavior“ und „Principles of Marketing“ sind super interessant und verdeutlichen, dass Business eben nicht immer bloss strikt lernen, sondern auch analysieren und hinterfragen, schlicht anwenden bedeuten kann. Career Development wird mich persoenlich sehr stark weiterbringen, da man hier eine Menge ueber sich selbst lernt. Creative Writing und Zumba sind meine „Spasskurse“, d.h. hier kann ich mich voll austoben.

Und nun noch ein paar weitere erste Eindruecke / Gedanken / Gefuehle:

– Parkplatzsuche am College ist zum Glueck leichter als gedacht. An allen vier Tagen, teilweise sogar in der Rush Hour, innerhalb von max. 5 Minuten nen Parkplatz gefunden. Klar, nicht direkt vor der Tuer, sondern mit ein bisschen Laufweg, aber echt noch sehr nah bei. Trick: da vorne sowieso alles belegt ist, gleich hinten anfangen mit Suchen.

– Es gibt wirklich diese Klischee-Studenten: die Nerdies, die „ab der zweiten Stunde komme ich bereits nicht mehr“, die „ich spare mir bereits die erste“, die an der Seite-Sitzer, die in der letzten Reihe-Verstecker – wir haben sie alle und noch viel mehr;).

– Buecher und Lernmaterialien in Amerika ist ne Katastrophe. College-Bookstore – teuer, Leihen – okay, hab ich auch gemacht, aber man muss da echt aufpassen, dass man genau das Richtige findet, denn Achtung: in Amiland laeuft vieles per Online-Access-Code. Man bezahlt viel Geld fuer ein Buch mit(!!!) Code, mit dem man Zugang zum buchbezogenen Lernsystem mit Materialien, Tests und Hausaufgaben erhaelt. Beim Leihen und Gebrauchtkauf sind diese Codes leider nicht garantiert. Deshalb musste auch ich mich nachtraeglich nochmal auf die Suche begeben, um das Buch nicht doch noch neu fuer $226 kaufen zu muessen, und war erfolgreich. Man kann den Zugang auch direkt online im Collegesystem ueber den Verleger fuer $50 beziehen, hatte nur bis heute keiner fuer noetig gehalten, uns das zu erzaehlen. Naja, Versuch macht klug:).

– Diese Maschinen sind die schlaueste Erfindung seit es Wasserspender gibt:

IMG_20160825_134506

Man stellt einfach seine Flasche drunter und schon fuellt sie sich mit frischem Wasser. Hammer und erleichtert Amerika wenigstens um ein paar Plastik-Einwegflaschen.

Soweit zum College, morgen heisst es wieder aktiv werden, denn ein weiteres Kapitel Volunteering wird geschrieben: ich darf unserer Nachbarin, die Lehrerin an einer Schule mit Kindern vom Kindergartenalter bis zur fuenften Klasse ist, im Unterricht helfen – mit den Kiddies lesen, schreiben und ihnen natuerlich auch etwas ueber andere Kulturen vermitteln.

Soviel fuer heute,

LG…….Marisa

 

Now I am officially living here…….

IMG_20160819_225603

Jap, in diesem Umschlag erreichte mich gestern meine amerikanische Sozialversicherungsnummer. Nun bin ich nicht nur offiziell hier wohnhaft, sondern darf auch legal arbeiten gehen.

Es ist schon seltsam und witzig zugleich, wie man sich innerhalb von 2 Wochen sein Leben gefuehlt nochmal von 0 organisieren muss, aber dank meiner Host Family ist alles glatt ueber die Buehne gegangen.

Ich habe meine Sozialversicherungsnummer, ein funktionierendes Handy, ein US-Konto samt Kreditkarte (zum Glueck bei weitem einfacher als in Deutschland), ein funktionstuechtiges Auto, meinen Stundenplan fuers College ab Montag, was will man mehr.

Zudem bin ich echt dabei, mich zu aklimatisieren, d.h. mich an die Groessen, Strassen und alles zu gewoehnen – mal sehen, wie lange es dauert, bis ich das alles als „normal“ bezeichne;).

Gestern und heute waren zwei Tage voller Einkaufserlebnisse (Outlet-Mall, Wal-Mart, 1$-Store, Goodwill) – not good, not bad, just different. Aber ich konnte ein paar echte Schnaeppchen ergattern. Zu Nikes fuer umgerechnet nicht mal 60 Euro, einer putzigen Tweety-Tasse, einem Kalendar fuer 2017 mit allesamt amerikanischen Motiven und einem Mini-Puzzle mit allen Staaten Amerikas konnte ich einfach nicht „NEIN“ sagen;).

IMG-20160820-WA0014 - Copy

I simply enjoy my life.

Zudem hatten wir gerade noch Besuch von einem weiteren PPPler mit seinem Host Dad und haben einen sehr schoenen Abend verbracht. Teilweise gabs ein paar irritierte Blicke, wenn wir ins Deutsche geswitched sind, aber hey, Chancen muss man nutzen:).

Das soweit fuer heute.

LG……..Marisa

Abenteuer Auto……..

Wer mich aus Deutschland kennt, der weiss, dass Autos und ich nicht immer unbedingt die besten Freunde sind. Umso groesser wurden die Augen allerseits, als ich erzaehlte, dass ich mir in den USA ein Auto kaufen wuerde. Ich glaube, manche meiner Leute hatten schon ein Bild von mir auf einem amerikanischen Highway in einer Situation a la Autoscooter im Kopf – immer diese Uebertreibungen;). Naja, in den USA jedenfalls ist man ohne Auto aufgeschmissen, denn oeffentliche Verkehrsmittel gibt es hier, wenn ueberhaupt, nur in Grossstaedten in angemessenem Masse. womit  der Autokauf als High Importance Punkt auf meine ToDo-Liste fuer die ersten Tage aufgenommen wurde.

Da meine Family in der Nachbarschaft und auch sonst ziemlich gut im connections pflegen ist, war mein Buddy fuer das naechste Jahr schnell gefunden:

Darf ich vorstellen, ein Dodge Neon, BJ 2001, gerade mal knapp ueber 54,000 Meilen runter (fuer Amerikanische Verhaeltnisse ist das nix), in silber.

IMG-20160811-WA0009

Da der Wagen seine letzten Jahre in der Garage verbracht hat, musste er noch zum Check up. Nach ein paar noetigen Arbeiten wurde er dann aber heute am spaeten Vormittag fahrbereit bei uns vor die Tuer gestellt.

Dachte ich zumindest. Erster Schock beim Anmachen: Kontrolllampen leuchten, Kacke. Zweiter Schock beim Losfahren: die Karre springt nicht an. Und dann kommt’s noch viel besser: unsere Einfahrt ist nicht ebenerdig und das Auto setzte sich ploetzlich rueckwaerts in Bewegung – die Bremse funktionierte nicht und an die Handbremse habe ich in meiner Panik gar nicht dran gedacht……….in der Ebene kam das Auto dann irgendwie zum Stehen und ich konnte meine Host Mum nervoes anrufen. Und siehe da, dem guten alten Vorfuereffekt sei dank, sprang die Karre an, die Lampen erloschen und ich konnte sowohl Bremse als auch Gaspedel betaetigen. Bitte fragt mich jetzt nicht, was da passiert ist, oder wie oder warum – ich weiss es nicht……

Jedenfalls habe ich es dann dank GPS heile mit meinem Auto zunaechst zur Tankstelle und dann zum eigentlichen Ziel, dem College geschafft, und habe mich dabei nur ein paar Mal verfahren – ich koennte aber auch schwoeren, dass das GPS gestern bei der Probefahrt mit meinen Hosts, die ich netterweise in einem ihrer Autos mit ihnen im Schlepptau absolvieren durfte, einen anderen Weg gewaehlt hat. Naja, somit hatte ich u.a. die Gelegenheit, einen Schulparkplatz zu erkunden, da war ich naemlich faelschlicherweise eine zu frueh abgebogen. Dafuer habe ich mich im College super zurecht gefunden, es gibt also auch fuer den Verkehr noch Hoffnung;). Auf dem Rueckweg jedenfalls lief es schon deutlich reibungsloser.

Hier ist im Strassenverkehr aber auch ziemlich viel anders:

  • sie messen nicht in km und km/h, sondern miles und mph, weshalb ich sowohl die Tempoangaben als auch die Navianzeigen nicht immer so ganz einschaetzen kann
  • man darf, solange es nicht explizit durch ein Schild verboten wird, an roten Ampeln rechts abbiegen, sofern man vorher stoppt und sich vergewissert, dass die Strasse frei ist, aber Achtung: nur beim Rechtsabbiegen, niemals beim Linksabbiegen!
  • an Strassenecken gibt es superinteressante Vorfahrtsregeln, nicht einfach schlicht rechts vor links, teilweise gilt, wer zuerst kommt, faehrt zuerst, teilweise stehen wild Stoppschilder herum, ich glaube, das dauert noch ein wenig, bis ich da durchsteige, aber hey, einfach alle fahren lassen und warten, bis die Strasse frei ist………

Vielleicht denken sich jetzt ein paar „was zur Hoelle macht sie da?!“ und ich meine, klar, solche Erlebnisse braucht man nicht jeden Tag, aber das gehoert nunmal dazu, wenn man in ein fremdes Land geht: man muss sich an alles erst gewoehnen, den Verkehr eingeschlossen. Auch wenn ich mich super wohl fuehle in meiner Host Family und sie alles dafuer tun, dass ich mich schnell einleben kann, manchmal gibt es eben auch bei mir diese Momente, wo ich mir komisch vorkomme. Andere Sprache, andere Gewohnheiten, andere Mentalitaet. Manchmal fuehlt man sich da einfach unsicher, ich bin schliesslich gerade mal 2 Wochen in den Staaten, da ist das denke ich normal.

Aber nun noch ein kleines Schmankerl zum Abschluss dieses Beitrags:

IMG-20160816-WA0013 - Copy

GO DODGE GO – With a „Q“ cause I am cute:)

Jap, das ist mein Nummernschild, zumindest ein Teil davon. Das Wahnwitzige ist: in den USA haben die Nummernschilder einen Sticker, der jeweils nur ein Jahr gueltig ist, d.h. man muss sein Auto jedes Jahr von Neuem registrieren lassen. Da kommt Freude im Geldbeutel auf;). Gegen Gebuehr kann man sich sogar Fantasiekennzeichen bestellen – nein, ich sage extra nicht Wunsch- sondern Fantasiekennzeichen, denn der Fantasie sind hier nahezu keine Grenzen gesetzt. Ich war jedenfalls nicht bereit, fuer meinen Namen oder irgendwas anderem am Auto eine Extragebuehr, die nicht eben mal ein paar Dollar sind, zu bezahlen, und somit habe ich dieses und bin zufrieden. Generell finde ich die Kennzeichen deutlich schoener als in Deutschland und sie haben  durch das Bild von Lincoln und den Aufdruck des offiziellen Beinamens Illinois „Land of Lincoln“ sogar noch einen historischen Touch – wer mehr darueber erfahren moechte, einfach googeln;).

Das war’s erstmal wieder.

Bis bald, Marisa

Family time No. 2……..

Highlights des Tages:

  • habe den Dad meiner Host Mum kennengelernt, er wird auch Mr. Fix it genannt, da er hier oefters mal Kleinigkeiten repariert;
  • wir waren in Downtown Naperville, haben dort gegessen (ich glutenfreie Pizza, sehr yummy;)) und sind danach spazieren gegangen, u.a. zu dem Platz, an dem meine Hosts sich das erste Mal gekuesst und Barry um Donnas Hand angehalten hat, sehr suess muss ich sagen und ein superschoener Ort. Zudem haben wir gefuehlt ein Dutzend Fotos mit Sesseln, die unterschiedlich gestaltet waren, geschossen und waren in einem Candy Store (hier muss man sich selbst bei der Schokolade fuer Hilary oder Donald entscheiden:P, s.u.);
  • ich konnte meine Probleme mit dem amerikanischen Geldautomaten klaeren, ein anderer war mir freundlicher gesonnen:).

Und hier mal wieder ein paar Fotos:

Bis naechstes Mal,

Marisa