Homestaytour #1

Meine lieben wir angekündigt, werde ich euch jetzt über meine sogenannte Homestaytour berichten. Die Homestaytour beinhaltet die Fahrt von New York City zu meinem finalem Platzierungsort Jeffersoncity, Missouri.

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Bei Whiteys – bestes Eis der Welt!

Nach New York City ging es für mich mit 35 weiteren Teilnehmern weiter mit dem Amtrak (Zug) nach Chicago. Es wartete eine 19h Fahrt auf uns. Die Sitze waren aber total bequem, da man viel Platz hatte und sich fast komplett hinlegen konnte. Ich hatte viel Spaß auf der Fahrt, da ich mit Leo fast die ganze Fahrt nur Quatsch gemacht habe. Allerdings eines müsst ihr wissen. Es gibt in Amerika nicht nur unnatürlich große Portionen was das Essen anbelangt. Nein, auch die Klimaanlagen sind hier unnatürlich kalt. So kam es, dass wir alle am nächsten Morgen mit starken Halsweh aufgewacht sind. Ganz schlimm wirklich!

In Chicago angekommen, hieß es das erste Mal Abschied nehmen. Für 11 von uns ging es weiter mit dem Zug nach Princeton, Illinois. Hier hatten wir alle 4 Tage Aufenthalt. Für Laura und mich (oben im Bild) ging es weiter nach Moline. Wir beide haben zwei ältere Damen als Hosts gehabt. Die beiden waren beste Freundinnen und so kam es, dass wir alle 4 Tage zum Großteil zusammen verbracht haben. Laura bei Sharon und ich bei Vicky. Hier seht ihr die fantastischen Vier:

Moline

Wir hatten eine fantastische Zeit mit den Ladies. Wir haben super viel unternommen. Eigentlich war ich nie mehr als zwei Stunden zuhause, da wir entweder eine Bootstour auf dem Mississippi gemacht haben, in der Kirche waren, Essen waren, auf einer Range waren, bei einem Memorial für die gefallenen Soldaten oder in Museen waren. Mit den zwei Ladies gab es einfach keinen Stillstand – was wirklich schön war.

Moline Church

Mississsippi

Rock Island

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Mississippi

Wir haben sehr viel von Moline gesehen. Und soviel Tolles gegessen. Laura und ich haben uns langsam Sorgen gemacht, ob wir gemästet werden sollen. Es gab immer irgendein leckeres Frühstück mit Speck, Mittag mit Speck Nachtisch mit Sahne oder ein dickes Eis. Unsere Bäuche taten schon echt weh. Die zwei Frauen waren einfach zu großzügig.

Das Haus von Vicky ist ein typisch amerikanisches Kleinstadthaus. Allerdings scheinen diese Häuser immer sehr klein. Doch der Schein trügt. Vicky hatte zwei Wohnzimmer, zwei Schlafzimmer, eine riesen Küche und das nur auf der ersten Etage. Ich glaube insgesamt können bei ihr locker 8 Personen unterkommen ohne sich auf den Zeiger zu gehen. Sie hat auch einen wunderschönen großen Garten. Sie hat mich und meine Freunde und Familie für die Zukunft immer herzlich eingeladen. Zuckersüß ist sie.

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Was in der Zeit extrem war, war das Interesse an der Wahl. Vicky als auch Sharon sind beide starke Trumpvertreter. Es war sehr interessant auch diese Seite zuhören, allerdings auch Bestärkend, dass das nicht meine politische Auffassung ist. In Amerika wird ganz offen, wenn nicht sogar mit großer Leidenschaft nach außen getragen für wen man seine Stimme gibt.

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Es gab eine Situation da konnte ich meinen Mund nicht halten. Wir saßen im Auto und es ging wie sooft wieder um Politik. Diesmal um gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Ohje, es gab kein halten mehr. Das sei gegen Gotteswillen, gegen die Natur und nicht mal die Tiere würden sowas tun, warum sollten Menschen sowas tun. Und da ich doch manchmal ein lockeres Mundwerk habe, rutsche mir heraus: Also so stimmt das nicht, ich weiß, dass sich Meerschweinchen auch gleichgeschlechtliche binden können. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass es einer dieser unbezahlbaren Momente ist, wenn zwei Frauen, die Felsenfest davon überzeugt sind, dass sowas gegen die Natur ist und Tiere das nicht mal tun, diese Nachricht bekommen. Haha Laura und ich haben uns hinten echt zusammenreißen müssen, nicht lauthals loszulachen. Danach war jedenfalls betretende Stille im Auto. Mein Job war getan haha.

Man muss sich in Amerika oft bewusst machen, dass es hier anders ist. Ohne eine Bewertung abzugeben. Ich meine die Situation bewerte ich absolut, denn das ging gar nicht. Aber im Grundsatz sollte man sich immer vorhalten: It’s not good, It’s not bad. It’s just different. Ich will gar nicht wissen, was die Amerikaner manchmal von uns Deutschen denken. Der Kern ist so vorurteilsfrei wie möglich sich dem Jahr zu stellen und solche Erlebnisse als Erfahrung ab zu buchen.

Meinerseits ist auch zu sagen, dass man manchmal die Menschen mit ihrer politischen Sicht und den Mensch als sich selbst sehen sollte und das für sich klar trennen sollte. Denn ich kann sagen, sowie die Frauen uns gehostet haben und versorgt haben, waren das zwei herzensgute Menschen… mit einer nennen wir es –  gefährlichen politischen Geschmacksverirrung.

 Die nächste Station lautet St.Louis und hier wird mich das komplette Gegenteil erwarten! Bleibt gespannt!

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Eure Vani