…und das schon am 22. August. Hierzu ein kleines Update:
Ich besuche für ein Semester die Universität in West Liberty. West Liberty ist eine kleine „Stadt“ mit ca. 1.600 Einwohnern ca. 25 Minuten von Wheeling entfernt. Das College wurde 1837 gegründet und ist vor allem bekannt für eine gute Ausbildung im Bereich ‚Education‘ und ‚Sciences‘. Von Kunst bis Business ist jedoch dort alles vertreten. In diesem Semester (Fall 2016) studieren von rund 3.000 Studenten ca. 60 internationale Studenten aus allen Ecken der Welt (Russland, Tunesien, Pakistan, Nigeria, Japan, Kasachstan, Kanada, Australien, Deutschland, Frankreich, Nepal, usw.) an der WLU.

Jedem Kurs sind unterschiedlich viele Creditpoints (CP) zugeordnet, für die man im amerikanischen Schulsystem zahlt. Da die Kosten der Creditpoints an meiner Uni das Budget des Programms übersteigen, erhielt ich 6 CP für berufsbezogene Kurse anstatt den regulären 12 CP plus $ 500 extra. Nicht nur die Creditpoints sind teuer, auch meine Schulbücher kosten regulär zwischen $ 30 – $ 200. Über Amazon konnte ich diese aber um mehr als die Hälfte günstiger kaufen.
Seit August belege ich nun deshalb die Kurse International Business, Foundations of Entrepreneurship (alles rund um das eigene Unternehmen starten zu können) und Dance Fitness. Die Professoren sind interessant – mehr auch nicht. Mr. B von Entrepreneurship ist Berater von Geschäftsleuten und kennt Gott und die Welt. Letzte Woche hatte er ein Meeting mit dem Sohn von Donald Trump. Mein Prof in International Business war schon in 73 verschiedenen Ländern und hat immer eine passende (oder aber eben nicht wirklich passend) Geschichte parat. Dance Fitness klingt zwar zunächst nicht so dolle, ist aber echt anstrengend und macht richtig viel Spaß.
Mein Stundenplan ist sehr gediegen. Kein Kurs beginnt vor 11:00 Uhr und Montags erst um 4:15 Uhr. Freitags habe ich frei 🙂 Ich habe nicht mehr als 1 – 2 Kurse täglich. Dennoch hat man hier am College erstaunlich viel Hausaufgaben. Die freie Zeit kann man super am Campus verbringen. Es gibt einige Aufenthaltsräume mit Sofas, TV, PC, Kaffeemaschine und draußen kann man Volleyball, Mühle, Vier gewinnt, Jenga, usw. spielen. Fitnessstudio und Schwimmbad sind für Studenten frei. Außerdem gibt es eine ganze Menge an Clubs, denen man beitreten kann. Neben dem International Club bin ich im Fußball und Frisbee Club.

Der typische Student in Amerika ist übrigens leicht am Kleidungsstil zu identifizieren: Sporthose, Flipflops oder Turnschuhe mit einem Shirt oder Pulli von der Uni oder einem bekannten Team. Und das wird überall getragen. Ob in der Uni, in der Bar oder bei einem Ausflug 🙂
Mehr zur Uni folgt 😉
Übrigens musste ich meinen Jeep zurück geben 🙁 Er hätte die hier in West Virginia geforderte Inspection (vergleichbar mit TÜF) nicht gepackt. Auf die Schnelle und in aller Verzweiflung habe ich nun einen KIA Sportage gefunden. Ein zuverlässiges Fahrzeug, das sich tapfer auf der kurvenreichen und teilweise stark kaputten Strecke zwischen Uni und zu Hause schlägt.
Die Registrierung des Fahrzeugs war ein dreifacher Marathon mit Blei an den Füßen. Die Behörden hier können locker mit den Deutschen mithalten! Zu Beginn durfte ich das Auto !!!zwei Wochen!!! nicht fahren und das bedeutet in Wheeling einiges:
Fortbewegungsmittel ist und bleibt hier das Auto, oder besser Truck/SUV. Die Straßen durch die Berge und Wälder sind eng (eine Fahrbahn ist meist zu klein), kurvig, steil und die Regierung kommt nicht hinterher die Wege zu erneuern. Neben all den 180 Grad Kurven muss man noch aufpassen, kein Reh, Opossum oder ein anderes Viech zu überfahren. An Fahrrad oder zu Fuß unterwegs zu sein, braucht man gar nicht erst zu denken. Wer erstmal die Kraft und Ausdauer hat, die Berge zu überwinden, wird spätestens nach der nächsten Kurve überfahren.
Zurück zu den Behörden: Nach acht Stunden Aufenthalt im DMV Department habe ich nun mein Auto seit dem 2. Sep. registriert und das Nummernschild ist einfach amazing ‚wild, wonderful‘ 🙂 … und das Führerscheinfoto ist s***

