Abschied Nr. 1 – Letzter Arbeitstag

Abschied Nr. 1 – Letzter Arbeitstag

Eine Achterbahnfahrt. Ich denke so lässt sich meine Ausbildungszeit am besten beschreiben. Die Ausbildung Bürokauffrau war nie – und ich denke das ist kein Geheimnis mehr – mein Traumberuf. Trotzdem habe ich ihn damals, vor etwa drei Jahren, mit dem Ziel darauf aufzubauen für mich ausgewählt. Anfangs habe ich mich, wenn ich ehrlich bin, weder in dem Beruf noch in meinem Ausbildungsbetrieb wirklich wohl gefühlt. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, kann ich nicht einmal mehr sagen, warum das so war. Vermutlich lag es einfach daran, dass ich unzufrieden war. Ein Großteil meiner Schulkameraden bereiste die Welt, studierte sehr interessant betitelte Fachrichtungen oder riskierte einfach den Schritt und zog weit weg von Familie und Freunden. Und ich? Ich saß immer noch in meinem Geburtsort fest und verübte den wohl unkreativsten Job den es gibt. Und als ich dachte es konnte nicht noch schlimmer kommen starben meine Großeltern. Beide kurz hintereinander. Ich glaube das war eine der schlimmsten Zeiten meines Lebens.

Jedoch folgte jedem Tief ein fast noch imposanteres Hoch. Ich fing an etwas zu reisen, lernte für mich unglaublich wichtige Menschen neu oder besser kennen (Ich hoffe diejenigen wissen, dass sie gemeint sind ;)), fing an viel mehr zu unternehmen, gewann tolle Freunde dazu, wurde selbstsicherer und stärker. Genau diese Zeiten waren es auch, die diese drei Jahre dann so besonders machten und zu den wiederum wohl schönsten meines Lebens.

Ich dachte nun: „Ach, meine Freunde bleiben mir ja. Warum sollte denn der letzte Arbeitstag so schlimm werden?“. Bereits in den letzten Monaten und vor allem seitdem bekannt wurde, dass ich den Betrieb verlassen werde, wurde mir, dank meiner Kollegen, immer bewusster wie wichtig doch mein Beitrag, den ich tagtäglich geleistet habe, geworden war. Und je näher der letzte Arbeitstag nun rückte, desto mulmiger wurde mir. Wir hatten ja auch viel zusammen erlebt – diverse Großbaustellen, stressige Tage, geschleppte Kisten (beim Umzug), archivierte Akten 😀 und so vieles mehr. Das sollte jetzt alles vom einen auf den anderen Tag vorbei sein? Das habe ich bis zum letzten Augenblick verdrängt. Bis wir in einer kleinen Runde zusammensaßen und ich von allen ein Abschiedsgeschenk bekommen habe. Da wurde mir das erste Mal so richtig klar – OK, das war es. Zum zweiten Mal wurde mir das vor einigen Stunden bewusst als ich unser Sommerfest verlassen habe. Eine letzte Umarmung, ein letztes Mal „ein schönes Wochenende“ und ein letztes Mal „auf Wiedersehen“ (und das wird es auf jeden Fall geben!). Das war es nun. Drei Jahre Achterbahnfahrt sind vorüber. Und es kam wie es kommen sollte: Ich habe den Tag nicht nur mit einem weinenden Auge beendet.

Ich möchte mich bei allen von NDB sehr herzlich bedanken. Für tolle drei Jahre, für die Unterstützung, die lehrreichen Stunden und die Menge an Ablage :P. Ganz besonders möchte ich mich jedoch bei Bianca bedanken, dafür, dass du mich so oft unterstützt hast, mir geholfen hast und mir bewusst gemacht hast, dass ich mich nicht immer unterschätzen sollte. Vielen, vielen Dank. Bis zum nächsten Jahr.

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