#17 Das letzte Drittel – Dream.Explore.Discover.

#17 Das letzte Drittel – Dream.Explore.Discover.

Hallo Welt!

Ich hoffe euch geht’s gut! Das letzte Drittel meines Austauschjahres hat begonnen – und ich merke wie mir langsam die Zeit davon läuft, um all die schönen Dinge zu erleben, die ich mir vorgenommen habe.

Zu meinem Job: Ich arbeite in einer Firma, welche Betonstahl in allen Größen Formen und Längen herstellt und biegt. Die Firma hat mehr als 70 Standorte in den USA und – obwohl der Standort hier einer der größten ist – hat er nur sehr überschauliche 35 Mitarbeiter in der Werkstatt. Ich bin die erste Frau die dort arbeitet – deshalb war die Anfangszeit auch sehr witzig. Es gab zum Beispiel keine Handschuhe in Größe S – und das Badezimmer für die Frauen musste erstmal für mich ausgestattet werden. Mir gefällt an der Firma sehr gut, dass sie besonders auf Sicherheit wert legt.

Nach einer 2 tätigen Orientierungsphase folgten weitere Gespräche, um stets Arbeitssicherheit zu gewährleisten. In meiner ersten Woche gab es dann gleich mal ein riesiges Festessen: Die Firma hat nämlich gefeiert, dass sie bereits 500 unfallfreie Tage geschafft hat. Wie gesagt, Arbeitssicherheit steht dort an erster Stelle – und so komme ich mir manchmal doch wie ein kleiner Ritter in seiner Ritterrüstung vor, wenn ich auf der Arbeit bin. Gekleidet mit Helm, Schutzbrille, Visier, Armüberzieher bis zum Ellebogen, 2 paar Handschuhe, Gehörschutz, Sicherheitsschuhe und Beinschützer bis hoch zum Knie trete ich jeden Tag meine Arbeit an. Ich arbeite an einer Maschine namens: Barwiser. Ich schreibe dort kleine Programme und die Maschine biegt und schneidet gleichzeitig den Betonstahl zu.

Meine Aufgabe ist es dann, das Material einzulegen und das fertige Teil zu verpacken. Außerdem bediene ich Kräne um die Maschine zu beladen. Anfangs war das alles sehr neu für mich und besonders die Arbeit mit Inches und Fuß war herausfordernd. Die Leute dort sind super zufrieden mit mir und mein Mentor hat verlauten lassen, dass ich wohl der beste Arbeiter sei, den er dort angelernt hat. Ein bisschen stolz bin ich darauf schon. Da ich jeden Tag früh um 5 meine Schicht beginne, bin ich nachmittags ziemlich müde – die Arbeit ist sehr körperlich anstrengend – aber definitiv eine Erfahrung wert.

 

Die Wochenenden verbringe ich wie gewohnt sehr viel in der Natur. So habe ich mit einem Freund erneut einen Roadtrip nach Oregon veranstaltet, wo wir entlang des Columbia River mehrere Wasserfälle aufgesucht haben.

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Ein anderes Mal bin ich direkt nach der Arbeit mit einer Freundin nach Seattle erst zur University of Washington und dann zum Alki Beach gefahren, wo wir den Sonnenuntergang angeschaut haben.

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Vor 2 Wochen bin ich dann direkt nach der Arbeit 4 Stunden nach Osten gefahren – auf die ‚andere‘ Seite der Berge – wie man hier so schön sagt. Im Westen von Washington ist es grün und sehr regnerisch – aber im Osten – welcher eigentlich der größte Teil des Bundesstaates darstellt – herrscht Wüstenlandschaft. Ich realisierte das sehr schnell, da ab Ellensburg einfach keine Bäume mehr zu sehen waren. Das macht den Evergreen State so schön für mich: Es gibt Küstenlandschaft, Regenwälder, große Städte, Berge, Wälder und sogar Wüste – und das alles auf einer Fläche, die nur halb so groß wie Deutschland ist.  Unfassbar. An diesem Wochenende ist East Washington habe ich die Nacht bei dem Bruder meiner Hostmum in Kennewick verbracht. Am nächsten Morgen sind wir zum Frühstücken am Columbia River gegangen und anschließend habe ich mich auf die Reise zu den Pallouse Falls gemacht – welche in mitten von NICHTS ist. Wenn man in die Straße zum Wasserfall abbiegt, ahnt man nichts – nur Wüste, ein paar kleiner Büsche und Hügel so weit das Auge blickt. Und dann das:

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Den Rest des Tages verbrachte ich dann in der Weinstadt Walla Walla bevor ich mich dann auf den Rückweg gemacht habe. Es war ein wunderbares aber sehr anstrengendes Wochenende mit mehr als 14h Autofahrt. Mein Auto hat es wohl nicht so gut überlebt: leise, merkwürdige Geräusche machten sich bemerkbar. Außerdem habe ich auf der Fahrt eine Abdeckung meines Reifens verloren. Den Schlaglöchern sei Dank. Mein Nachbar hat sich dann mal mein Auto angeschaut – der Schalldämpfer wackelt hin und her und verursacht nun das Geräusch – jedoch werde ich mir die 300 Dollar sparen und es nicht reparieren lassen. Neue Bremsen habe ich jedoch gebraucht – und nach ca. 1 Stunde war mein Auto dann wieder Startklar!

 

Nachdem ich durch die Reparatur am Samstag mein Auto nicht benutzen konnte, bin ich dann erst am Sonntag wieder losgezogen. Erst zum Minigolf und danach zur University of Washington um die Kirschblüte zu bestaunen. Leider hatten sehr viele Menschen die gleiche Idee wie ich:

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Am Montag war das Wetter dann so gut, dass ich erneut nach der Arbeit losgezogen bin. Erst ging es zum typischen Seattle ‚Postkarten‘ Aussichtspunkt.

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Und zu guter letzt kam mein persönliches Highlight. Spontan hatte ich mich Dank Berufsverkehr dazu entschieden einen Park in Seattle zu erkunden – es ist nun mein absoluter Lieblingsort in Seattle. Es gibt mehrere Wege durch den Wald – und einen Küstenabschnitt. Vom Strand kann man nicht nur den Berg Mt Rainier sehen, sondern auch eine weitere Gebirgskette und es gibt sogar einen Leuchtturm! Es waren vielleicht 10 Leute am ganzen Strand – also super wenig los! Ich konnte dort den Sonnenuntergang anschauen und habe meinen ersten Eagle (Adler) gesehen! 😀

Jeder der nach Seattle kommt sollte definitiv diesen Park auschecken! Hier ein paar Impressionen:

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Ein Schlusswort möchte ich noch hinzufügen. Mich erreichen häufig Nachrichten wie: „Oh, du erlebst ja so viel.“ oder „Du hast so viele schöne Fotos.“ – Ja, ich mache viele Fotos – ja ich erlebe viel – ABER – du kannst das auch! Mir laufen diese ganzen Orte nicht zu – Nein – ich raffe mich nach 10 Stunden Arbeit auf und fahre 1,5 Stunden nach Seattle um dort was anzuschauen. Ja es ist anstrengend. Es ist sehr anstrengend sogar. Es ist anstrengend jedes Wochenende unterwegs zu sein – morgens früh raus – abends spät ins Bett oder unter der Woche nach 4,5 Stunden Schlaf erneut auf die Arbeit zu gehen. Aber es ist es wert! Jeder Moment ist es wert gelebt zu werden. Es gibt so viele schöne Orte da draußen, die nur darauf warten entdeckt zu werden!

4 Gedanken zu „#17 Das letzte Drittel – Dream.Explore.Discover.

  1. Liebe Dani, herrlich Deinen Bericht zu lesen. Ja – wir haben schon eine wunderschöne Welt!
    Franken ist natürlich kein Vergleich zu den USA – ABER: ich hab mir schon oft gedacht, dass wir hier ein wirklich herrliches Stück Erde haben egal zu welcher Jahreszeit. Die Touris kommen zu Besuch und wir dürfen hier wohnen und arbeiten.
    Dir noch viel Spaß und viele nette Erfahrungen im letzten Drittel Deines Auslandsaufenthaltes.
    LG Ruth

    1. Franken ist ein wunderschönes Fleck’chen Erde! – Dir geht’s vielleicht wie mir – ich habe so vieles noch nicht gesehen! Dabei ist es so schön dort! Wenn ich zurück komme erkunde ich meine Heimat besser! 🙂

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