It’s not good, it’s not bad, it’s just different

Ein Motto unseres Programms ist der Slogan „It’s not good, it’s not bad, it’s just different“, womit versucht wird, uns klarzumachen, dass in den USA zwar vieles anders sein wird als in Deutschland, aber eben nur anders und deshalb nicht automatisch besser oder schlechter. Ich finde diese Herangehensweise  richtig, schliesslich ist der Wunsch, einmal ein Jahr in einer anderen Kultur mit all den Unterschieden zum eigenen Land zu verbringen, fuer viele einer der Hauptbeweggruende, ein Austauschjahr zu machen, und dann sollte man auch einfach offen und nicht immer nur kritisch an alles herangehen.

Um euch mal einen Ueberblick davon zu verschaffen, was mir waehrend meines Jahres so an Unterschieden auffaellt, habe ich diese Unterrubrik erstellt. Nach und nach wird sich hier eine Liste bilden mit allen Dingen, die fuer mich unter das Motto „It’s not good, it’s not bad, it’s just different“ passen;).

Anmerkung vorab: diese Liste erstelle ich auf Basis meiner persoenlichen Erfahrungen in beiden Laendern (USA und Deutschland), d.h. es ist nicht ausgeschlossen, dass es Menschen / Haushalte / Familien in beiden Laendern gibt, auf die meine Punkte nicht zutreffen, schliesslich gibt es innerhalb eines Landes ja auch nochmal verschiedene Braeuche, Mentalitaeten und andere Abweichungen bedingt durch die Region, Religion und andere Aspekte. Alle angesprochenen Themen sind lediglich als Beschreibung gedacht, ich versuche und moechte mit und zu keinem der Punkte eine Wertung abgeben, da man wie bereits erlaeutert nicht sagen kann, dass eines besser oder schlechter ist, sondern nur anders.

Und nun viel Spass!:)

 

1. Plastik: Waehrend in Europa versucht wird, den Plastikverbrauch kontinuierlich zu senken und sich dafuer immer wieder neue Moeglichkeiten seitens der Regierung und anderen Organisationen ausgedacht werden, ist in den USA Plastik nahezu ueberall, wo man hinschaut. Artikel aus dem Supermarkt sind mehrfach in Plastik verpackt, an der Kasse werden die Einkaeufe teilweise sogar doppelt in Plastiktueten verstaut, selbst das Geschirr ist aus Plastik.

2. Autonutzung: In Amerika ist es voellig normal, selbst fuer kurze Strecken das Auto zu nehmen und fuer nahezu alles gibt es einen Drive thru, damit man wie beim McDonalds Drive in in Deutschland nicht aussteigen muss, um seine gewuenschten Dinge zu bekommen – faengt beim Fastfood an, hoert beim Bankautomaten aber noch lange nicht auf;).

3. Technik: In Amerika gibt es fuer alles eine Maschine, die als Hilfsmittel eingesetzt werden kann und wird.

4. Geld: Wer in den USA keine Kreditkarte besizt, sollte sich fragen, warum. Hier wird sehr viel mit der Plastikkarte erledigt, cash nur bei kleineren Betraegen oder wo noetig.

5. Einkaufen: Familysize – keine Seltenheit. Zudem wird oft ein Grosseinkauf veranstaltet, dann hat man alles daheim. Die Steuer kommt, anders als in 99% der Shops in Deutschland, erst an der Kasse drauf.

6. Essen und Trinken: Jeder was und wann er will. Zu den Hauptmahlzeiten kann gemeinsam gegessen werden, ist aber von Familie zu Familie wohl unterschiedlich. Es gibt in Amerika gefuehlt noch mehr Fertigprodukte und Snacks als in Deutschland, Amerikaner lieben zudem ihre Mikrowelle sowie Grillen und generell warmes Zeugs, ausser bei Getraenken, die sind immer eisgekuehlt.

7. Auswaerts essen: Der Service ist nicht inklusive und da Kellner in den USA nicht sehr berauschend verdienen, Trinkgeld von mind. 15% Standard, gerne aber auch mehr, bis zu 25% ist keine Seltenheit. Ausserdem nicht wundern, in nahezu allen Restaurants bekommt man, oft auch ungefragt, stilles Wasser umsonst (aber: es ist meist Leitungswasser, dessen Qualitaet man erstmal testen sollte).

8. Packungsgroessen: Vieles, aber wohl zum Erstaunen vieler nicht alles, wird  in den USA in groesseren Packungseinheiten erworben – Milch, Orangensaft, Kaese. Aber: es gibt auch Produkte, die in einer vergleichbaren Groesse vorkommen: Brot, Nudeln und Joghurt. Und sogar Artikel, bei denen die Einheit in Deutschland groesser ist, z.B. Butter. Sollte also zum einen nicht verallgemeinert werden, zum anderen gewoehnt man sich schnell an die Mengen, sind schliesslich nur Verpackungen.

9. Einheiten: Temperaturen werden in Fahrenheit angegeben, Laengen bzw. Strecken in inches, feet und miles gemessen, Gewicht in lb (pound), Fluessigkeiten in fl oz and so on. Verwirrung ist gross, aber wofuer hat man sein Smartphone und entsprechende Apps:D.

10. Schule und College: Bildung ist in den Staaten sehr teuer. Schulgebuehren, Buecher, Extrakosten. Gerade hoehere Bildung muss man sich hier leisten koennen, um sie zu geniessen. In den Schulen und Colleges gibt es diese klassischen Sitze, bei denen Tisch und Stuhl verbunden sind, die Tischplatte ist ziemlich klein.

11. Community Life: Amerikaner sind sehr in ihren Gemeinden involviert und es ist sehr angesehen, sich innerhalb dieser zu engagieren, sei es in der Schule oder fuer gemeinnuetzige Organisationen, was sich teilweise sogar mit dem Beruf vereinbaren laesst, d.h. der Arbeitgeber unterstuetzt dies durch bezahlte freie Tage, um sich engagieren zu koennen.

12. Fernsehen: In den USA gibt es gefuehlt fuer alles und jeden mindestens einen eigenen Kanal, summa summarum unendlich viele. Werbebloecke kommen deutlich haeufiger als in Deutschland vor, sind dafuer aber weitaus kuerzer. Viele Fernsehspots zu den Themen Gesundheit (Medizin/Arzneimittel) sowie Fastfoodketten. Netflix, VideoOnDemand und Aufnahmen sehr verbreitet.

13. Nationalstolz: In Amerika ist es voellig normal, an seinem Haus die Amerikanische Flagge haengen zu haben. Auch in und an oeffentlichen Einrichtungen und anderen Gebaeuden ist dies durchaus verbreitet. Zudem ist die Nationalhymne deutlich praesenter als unsere in Deutschland.

14. Umgang miteinander: Amerikaner sind gerade in der Oeffentlichkeit aeusserst freundlich und hoeflich zueinander. Die Standardbegruessung ist: „Hello, how are you doing today?“. Aber Achtung: das heisst nicht automatisch, dass es euer Gegenueber auch interessiert, was ihr antwortet, denn es ist einfach die Standardfloskel.

15. Verkehr: Da Amerikaner ihr Auto, wie oben bereits erwaehnt, sehr gerne fuer jede Strecke nutzen, gibt es viel Verkehr. Auf den Highways muss man in vielen Staaten tolls zahlen, eine Art Maut, die jedes Mal wieder neu anfaellt.

16. Moderne Kommunikationsmittel: Jap, Amis haben iPhones, aber bei den niedrigen Preisen fuer die Geraete hier ist der Verbreitungsgrad auch kein Wunder. Im Gegensatz zu Deutschland ist WhatsApp in den Staaten nicht sehr verbreitet. Dafuer werden Smartphones auch als GPS-Geraete oder zum Ueberpruefen, wo sich die anderen Familienmitglieder befinden, eingesetzt.