College Life…….

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Ich kann es selbst kaum glauben, aber mittlerweile bin ich schon ueber einen Monat eine von rund 29,000 Studenten am College of DuPage.

Nach wie vor bin ich super zufrieden und gluecklich, dass meine Organisation mich an diesem College platziert hat. Es ist eine super angenehme Atmosphaere dort und immer ist irgendwo was los.

Ich habe insgesamt 12 Credits belegt, die sich auf folgende Kurse verteilen: Organizational Behavior, Principles of Marketing, Career Development, Creative Writing und Zumba. Zusaetzlich habe ich auch inzwischen die Auswahl meiner Clubs getroffen und die Qual der Wahl haben der German Club, der Marketing Club und der Entreprenieurship Club gewonnen – wie ihr seht, ich bin immer busy.

Zu den einzelnen Kursen:

Organizational Behavior – hier geht es hauptsaechlich darum, wie Individuen sich in Organisationen verhalten, was ihr Verhalten beeinflusst, und wie Management entsprechend agieren und reagieren sollte. Auf deutsch wuerde man das Ganze wahrscheinlich Wirtschaftspsychologie nennen – ein Bereich, der mich super interessiert. Dies ist einer meiner volleren Kurse (knapp ueber 30 Personen), was wohl auch daran liegt, dass wir eine sehr engagierte Professorin haben, die sich alle Muehe gibt, ihren Unterricht so anschaulich wie moeglich zu gestalten. Dies reicht von Praesentationen ueber Fallbeispiele bis hin zu einem Gastredner diese Woche, der mit uns einen Persoenlichkeitstest durchgefuehrt hat.

Principles of Marketing – wie der Name schon sagt, hier geht es um Marketing. Durch meine Ausbildung als Industriekauffrau, ist fuer mich einiges Wiederholung, dennoch aber nicht langweilig, da es tiefergreifend und spezifischer ist. Unser Lehrer ist sehr witzig drauf und weiss, wie er uns Studenten bei Laune halten kann. Mal abgesehen von einer Sache: HAUSAUFGABEN. Die sind in Marketing gerne mal ausfuehrlicher, aber i.d.R. realitaetsbezogen, d.h. man bekommt eine oder mehrere Aufgabenstellungen zu einer bestimmten Firma, und durchaus machbar. Zudem wechseln sich die ausfuehrlicheren Ausarbeitungen mit Lesen und Online-Quiz ab.

Career Development – der Sinn dieses Kurses ist, viel ueber sich selbst und seine Karriere bzw. die Karrierestufe, auf der man sich gerade befindet, nachzudenken und seinen weiteren Weg zu visualisieren. Meine Professorin hat sich zusaetzlich zur Aufgabe gemacht, aus uns bessere im Sinne von aufgeklaertere und reflektiertere Menschen zu machen. Da gibt es dann schonmal zwei Schulstunden lang ein Video zum „Law of Attraction“ – fokussiere dich auf das Positive, und das Positive kommt in dein Leben. Man sollte das nicht alles zu ernst nehmen, aber ein bisschen Selbstreflektion hat auch noch niemandem geschadet;).

Creative Writing – ich liebe diesen Kurs. Hier lesen, schreiben und reden wir, wobei sowohl unsere eigenen als auch mehr oder minder bekannte Werke anderer Autoren behandelt werden. Total interessant und gluecklicherweise habe ich einen sehr durchgemischten, liebenswerten Kurs erwischt, wo man sich wirklich traut, seine Werke zu praesentieren und Feedback zu erfragen. Benotet wird hier zudem zum Glueck nicht nach Willkuer oder „gefaellt mir“/“gefaellt mir nicht“, sondern der Lehrer bewertet unseren Einsatz im Kurs, d.h. ob wir unsere Werke zeitig abliefern, die der anderen lesen und konstruktives Feedback vorbereiten etc.

Zumba – ja, was soll ich dazu noch sagen. Ich bin und bleibe ein Energiebuendel und da ist Zumba genau das Richtige:D. Super Instructorin, nette weitere Maedels, tolle Musik und Choreos, ich liebe es!!! Und hier habe ich auch Priscilla, eine mittlerweile schon sehr gute Freundin von mir, kennengelernt.

Das sind meine Kurse, die sich ueber meinen Stundenplan von Montag bis Donnerstag verteilen. Hinzu kommen die Clubs:

Im German Club geht es um Deutschland – logisch. Wir reden ueber die Kultur, planen Ausfluege wie in deutsche Restaurants oder zum Christkindlmarkt nach Chicago und geniessen die Zeit.

Fuer die Treffen des Entreprenieurship Clubs wird jeweils ein Unternehmer eingeladen und von meinem Marketingprofessor interviewt. Auch wir als Publikum duerfen dabei Fragen stellen und von den Erfahrungen lernen.

Da der Marketing Club leider zur gleichen Zeit wie meine Marketingklasse stattfindet, werde ich hier nicht so oft dran teilnehmen, obwohl mein Lehrer sogar gesagt hat, dass er uns freistellt und Sonderpunkte gibt. Ist trotzdem ein komisches Gefuehl.

An meinem College gibt es sowieso fuer alles Sonderpunkte!!! Man bekommt Punkte, wenn man bestimmten Clubs angehoert, wenn man regelmaessig anwesend ist, wenn man seine Aufgaben ueberhaupt nur einreicht. Dass man nicht noch Punkte fuers Atmen bekommt, ist alles…..:D.

Aber die Aktionen am College sind so oder so der Hammer, egal ob mit oder ohne Sonderpunkte. Das Angebot reicht von Musikveranstaltungen (Karaoke, Open Mic) ueber eine in die Realitaet uebertragene Version von „Spiel des Lebens“ bis hin zu verschiedenen Messen. Und immer mit Gratis-Essen und Giveaways. Bald ist Homecomingweek, da geht es dann richtig ab:D.

Ob Studieren in den USA anders ist als in Deutschland?! Da bin ich ein wenig ueberfragt, da ich in Deutschland bisher noch nicht studiert habe. Vom Gefuehl her ist ein Community College aber eher mit einer Mischung aus Berufs- und Fachhochschule vergleichbar – familiaer, ueberschaubar, praxisorientiert. Drei Punkte, die mich sehr ansprechen. Wannimmer man auf dem Gang bekannte Gesichter trifft, wird man zurueckerkannt. Und auch das Lernklima ist dadurch deutlich angenehmer als in grossen Hoersaelen.

Und zu guter Letzt die Antwort auf eine meiner Lieblingsfragen: ist Parken immer noch so crazy?! – Jap, Parkplatzsuche am College bedeutet Kampf und nur Hartnaeckigkeit und teilweise auch Frechheit siegt. Da ich aber meist kurz nach 9 oder deutlich nach 11 da bin, bekomme ich von der dazwischen stattfindenden Rush Hour in der Regel nicht allzu viel mit.

Soviel zu meinem College-Leben. Wenn ich dann mal Freizeit habe, kuemmere ich mich um meine Volunteer Work, bei der ich verschiedene Grund- und eine Junior High School in der Schuelerbetreuung bzw. im Unterricht als Hilfskraft unterstuetze.

LG nach Deutschland,

Marisa

My first 5k…….

Heute hat an meinem College ein Riesenevent stattgefunden: der, die, das COD Food Truck Rally & Sunset 5k – und wer war natuerlich mitten drin – ICH. Aber gluecklicherweise musste ich mich nicht allein ins Getuemmel stuerzen, sondern hatte mit Priscilla und Maria, 2 anderen COD-Studentinnen, eine super Begleitung an meiner Seite und wir drei eine Menge Spass.

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Der 5k am College erstreckt sich ueber einen Grossteil des Campusses und ist als Rundlauf ueber diesen arrangiert – sehr angenehm, da man dann immer noch was zu gucken hat. Wir haben die 5 km (jap, das wird hier in km gezaehlt, entspricht 3.1 Meilen) in knapp einer Stunde absolviert, sind aber streng genommen auch nicht die ganze Zeit gerannt, sondern haben die Strecke grossteils im gemuetlichen Laufschritttempo absolviert.

Natuerlich gab es auch wieder give aways – was auch sonst:D. Heute waren es ein Tshirt mit dem Logo der Veranstaltung sowie mein mittlerweile sechster(!!!) Gratis-Hippsterturnbeutel, dieses Mal in einem knalligen orange. Seit ich hier bin, liebe ich die Dinger, megapraktisch.

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Nach dem Rennen waren wir noch gemeinsam bei Chipotle, einer mexikanischen Fast Food Kette, um unsere Koerper wieder mit Energie zu versorgen.

Hammer Tag;).

Bis bald,

Marisa

 

Apple Picking…….

Eine Nachbarin war so lieb, meinen Gastbruder und mich heute mit zum Aepfelpfluecken zu nehmen. Wir alle, ihre beiden kleinen Soehne waren auch noch mit von der Partie, hatten sehr viel Spass und konnten uns an Aepfeln satt futtern und genug fuer die gesamte Family einpacken. Somit verfuegen wir nun wohl ueber die mit frischesten Aepfel in der Chicago-Area;). Delicious!

 

Heute ist zudem der 11. September und bei dem Schlagwort 9/11 weiss wohl jeder, wovon ich spreche. 15 Jahre ist die Graueltat nun her und Amerika gedenkt noch immer der Opfer. Unter anderem haengen in unserer Nachbarschaft die Nationalflaggen am gesamten heutigen Tag auf Halbmast. Es ist eine angespannte Atmosphaere und uns allen auf der Welt bleibt wohl nur zu hoffen, dass solche Taten eher die Ausnahme als die Regel bleiben werden.

Und ich bin in Chicago, in Chicago…….

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Jap, heute ging es fuer mich nach Downtown Chicago. Grund hierfuer war, dass ich einen Termin beim Deutschen Konsulat zwecks Fuehrerscheinbeglaubigung hatte. Dieser Brief bestaetigt, dass mein deutscher Fuehrerschein dem des Staates Illinois entspricht und erspart mir eine weitere Pruefung. Das Konsulat in Chicago an sich ist superschnuckelig und ein starkes Gegenteil zum amerikanischen Konsulat in Frankfurt am Main. Statt einem Riesengebaeudekomplex erwartet einen ein Buero in einem der vielen Hochhaeuser Chicagos. Statt x Warteschlangen und einem uebelst strengen Securitycheck empfaengt einen 1 Mitarbeiter, der den Basissecuritycheck durchfuehrt (Taschenkontrolle, Sicherheitsschleuse) sowie Getraenke und Handy abnimmt und verwahrt. Danach geht es in den Wartebereich, der auch eine ueberschaubare Groesse hat und man wird nach Wartenummer aufgerufen, geht zum entsprechenden Fenster, zeigt Dokumente vor und zueckt die Kreditkarte fuer die Gebuehr und dann ist man durch – Dauer: vielleicht 30 Minuten, laenger wohl kaum. Vom Gefuehl her war hier alles deutlich entspannter als in Frankfurt am Main, was wahrscheinlich auf die Groesse der Einrichtung zurueckzufuehren ist. Vermutlich haben die Botschaften ihr Auftreten einfach ihrem Heimatland angepasst: grosse amerikanische Botschaft in Frankfurt, kleine deutsche Botschaft in Chicago;). Whatever, ich war sehr froh, so rasch und glimpflich alles ueber die Buehne bekommen zu haben. Heute Nachmittag ging es dann nochmal zum DMV (Department of Motor Vehicles), alles abgeben, Foto machen und meine vorlaeufige Lizenz in Empfang nehmen – die richtige folgt innerhalb von 15 Tagen:D.

Das fuer mich witzigste an dem Botschaftsbesuch war, dass die Mitarbeiterin mich nicht nur in perfektem Deutsch begruesste, sondern mit den Worten „eine PPPlerin“. Wie sich herausstellte, war ihr Bruder selbst Teilnehmer des Programms, wodurch sie einen Amerikaner kennen und lieben gelernt hat. Sehr suesse Geschichte. So klein ist die Welt.

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Aber zurueck zu der Metropole Illinois: Wenn man schon einmal in Downtown Chicago ist, sollte man sich natuerlich nicht die Moeglichkeit nehmen lassen, die Stadt zu erkunden. Im Grunde genommen ist Chicago sehr aehnlich zu New York, beide haben viele Hochhaeuser, viele Menschen und alles ist sehr rushy. Aber in beiden kann man sehr gut das Gefuehl fuer die Zeit verlieren, da es so viel zu sehen gibt. Eindruecke gibt es wieder einmal in einer Slideshow. Viel Spass!:D

 

Paradies, hier bin ich……….

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Heute waren meine Host Mum und ich in einer Baeckerei, die sich auf glutenfreie Produkte spezialisiert hat – fuer mich als Zoeliakiebetroffene ein absoluter Traum. Es gab Brownies, Cookies, Popcorn in X Varianten und generell eine Riesenauswahl an Backwaren. Ich habe einen Brownie mit Caramel, ein Teilchen mit Marmelade sowie einen Peanutbuttercookie probiert und war begeistert<3.

Generell ist es in den USA leichter, sich glutenfrei zu ernaehren, da es aufgrund einer Trenddiaetwelle deutlich bekannter ist. Hier findet man auf vielen Produkten den Hinweis „gluten free“ samt der durchgestrichenen Aehre, dem zugehoerigen Symbol, was mein Leben um einiges erleichtert. Grosse Lebensmittelketten, wie ALDI haben sogar ganze Produktlinien. Und das Beste: viele Restaurants sind sich dessen bewusst, dass es neben den Figurbewussten (Anmerkung: Gluten weglassen bringt gesunden Menschen keinen Vorteil!) auch Menschen wie mich gibt, die sich strikt glutenfrei ernaehren muessen, um ihre Gesundheit nicht zu gefaehrden, und fragen nach, ob man einen Allergiehintergrund hat, um die Speisen dann mit besonderer Umsicht zubereiten zu koennen.

Auch bei Industrieprodukten habe ich oft Glueck. Wo in Deutschland gerne mal Weizenstaerke als Bindemittel oder Gerstenmalzextrat als Verstaerkung eingesetzt wird, heisst es in Amiland „Corn Starch“ und „High Corn Fructose Syrup“, nicht ganz unumstritten, aber glutenfrei;).

Ich kann nur sagen: ich bin verliebt in die vielfaeltigen Moeglichkeiten – 10.000 Daumen hoch:D!