Das Warten hat ein Ende……

Am 17.06. diesen Jahres war es soweit, die ersten Platzierungen sollten bekannt gegeben werden und zu meiner Überraschung war ich dabei und zu meiner noch viel größeren Freude war ich super zufrieden – Illinois, gutes College und sympatische Hosts. Nichts konnte mich in den nachfolgenden Tagen von meiner Freude ablenken und ich stürzte mich so begeistert wie noch nie in die weiteren Vorbereitungen.

Knapp 2 Wochen später platzte die Seifenblase dann…..das Telefon klingelte und eine Mitarbeiterin der GIZ meinte, sie müsste mich leider informieren, dass meine Hosts aus persönlichen Gründen zurücktreten mussten.

Ja, sich selbst immer wieder zu sagen, dass es Situationen gibt, in denen es besser ist, nicht zu einem fremden Haushalt dazuzustoßen hilft einem da ehrlich gesagt auch nicht wirklich weiter…….

Während sich die anderen Teilnehmer nun weiter über ihre Platzierungen unterhalten bzw. die Unwissenheit über diese teilen konnten, hieß es für mich hoffen, dass sich neue Hosts in der Gegend in Illinois finden würden.

Und tadaaaa…….seit Freitag weiß ich nun mehr…….ich werde noch näher am College und an Chicago (für amerikanische Dimensionen schon fast in der Nachbarschaft) bei einer von den ersten Kontakten her sehr lieben Familie wohnen. Ich werde neben Gasteltern drei Gastgeschwister haben, von denen die beiden jüngeren (13+14 Jahre alt) noch zu Hause wohnen – I will be a big sister for the first time :D. Und dazu gesellen sich noch ein Doggy (Deutscher Schäferhund-Husky-Mix; mein host dad meinte „We already have a German family member“ ;)) und eine Katze.

Ich bin sehr erleichtert, dass sich diese Familie bereit erklärt hat, mich für ein Jahr zum Teil ihrer Runde werden zu lassen, und danke meiner College Coordinatorin für ihren unermüdlichen Einsatz, der wie man sieht erfolgreich war.

Es gibt diese Tage……

Wuhuuuu, nur noch 5 Tage + x Stunden left und dann geht es ab in die Staaten :D. Die Nervosität ist definitiv mittlerweile eingezogen, aber ich glaub, bei so einem Abenteuer sollte man sich auch eher Gedanken machen, wenn dies nicht der Fall wäre. Ein bisschen Aufregung zeigt ja nur, dass man sich freut;).

Und trotz all der Freude, gibt es auch diese Tage, an denen sie getrübt wird…….Nein, dies soll kein Horror-Märchen werden, aber mir ist es wichtig, meinen Blog ehrlich zu führen, und dazu gehört auch, mal zu sagen, wenn etwas nicht läuft……..

Als ich die Zusage für das Stipendium bekam, war ich einfach nur überglücklich und stürzte mich in die Vorbereitungen. Ich war vollends optimistisch, dass alles schon laufen würde, ich hatte ja noch genug Zeit. Die ersten Dinge liefen an, doch bald merkte ich, es gibt auch Sachen, die an den Nerven zerren.

Es gab bei mir diese Tage…..

……. an denen ich gefühlt unendliche Diskussionen mit meiner Hausarztpraxis führen musste, dass mein deutsches Impfbuch auf einen internationalen Impfpass übertragen wird (ja, richtig gelesen, ich kann alle Impfungen nachweisen, es geht lediglich um einen Übertrag – Problem: die Impfungen wurden noch von meiner Kinderärztin durchgeführt, die nicht mehr praktiziert)

……. an denen ich mich mit Behörden rumschlagen durfte…..diskutieren…..erklären……warten……., Geld für Dokumente bezahlen, die man eventuell gar nicht braucht, aber eben brauchen könnte……..der übliche Wahnsinn

……. an denen man früh genug sämtliche Kreditkartenunterlagen ausfüllt, abschickt und kurze Zeit später eine Absage erhält, man den ganzen Wust telefonisch klärt und mit dem Versprechen, es nochmal zu prüfen nur in die Warteschlange auf eine neue Absage gestellt wird. Was soll es, telefonische Beratung angenommen, den Weg gegangen, der vorgeschlagen wurde, mit der Vergewisserung, dass hierbei nichts schief gehen könnte, und dabei Murphys Gesetz vergessen. Um euch das Ausmaß zu demonstrieren: die letzte, ach so sichere Methode, wurde gestern erst abgelehnt, somit sitze ich hier 5 Tage vorm Abflug immer noch ohne Kreditkarte……..aber wie sagt der Amerikaner so schön – „Stay cool“.

……. an denen man eine super sympatische Gastfamilie zugeteilt bekommt, in Kontakt mit ihnen steht, sich wahnsinnig auf sein neues Leben freut, um zwei Wochen später über die Organisation erfahren zu müssen, dass die Hosts aus persönlichen Gründen zurücktreten müssten.

……. an denen man sich fragt, wofür man das alles überhaupt macht……. .

Ja, warum schreibe ich das alles?! Ich will den zukünftigen Teilnehmern keine Angst machen, aber ich wollte nur einmal darauf hinweisen, dass es mit der bloßen Zusage zum Programm nicht getan ist. Mag sein bzw. ich hoffe sogar, dass es Teilnehmer gibt, bei denen weniger schief läuft, mag sein, dass es Teilnehmer gibt, die noch schwerwiegendere Probleme haben, aber dass alles glatt läuft, glaube ich, ist in den seltensten Fällen der Fall.

Und für alle, die jetzt vorm PC denken „Ja meine Güte, wenn sie alles so negativ sieht, warum fliegt sie dann überhaupt?!“ – Ganz einfach: mein Ziel ändert sich ja nicht, nur weil die Route anders verläuft als geplant. Manchmal muss man eben ein paar Umwege in Kauf nehmen und sich mit Zwischenstopps zufrieden geben und wie heißt es so schön: „PPP – it’s a challenge“.

PS: Mittlerweile habe ich sowohl den internationalen Impfpass als auch eine neue Gastfamilie, die sich sehr auf meine Ankunft freut. Nur die Kreditkarte……das wird heute Nachmittag geklärt;).

 

Danke…….

Ja, so schnell kann es gehen: heute war das Abschiedstreffen mit meinem Programm-Paten, dem Bundestagsabgeordneten Dr. Carsten Linnemann. Dank ihm werde ich in genau 14 Tagen Richtung USA abheben und bin einfach nur mehr als dankbar für die Chance.

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Wer mehr über den Programm-Aspekt „Patenschaft“ erfahren möchte, wird hier fündig;).

Tour the States<3

Auf diesen Song bin ich durch den Youtube-Kanal einer anderen Weltenbummlerin aufmerksam geworden und hab mich gleich verliebt;). Viel Spaß!