Oktoberfest

20161002_093656-collage„Wenn man schon im Ausland ist und die deutsche Kultur erleben will kann man das doch am besten machen, indem man zu einem deutschen Oktoberfest geht“, dachte ich mir. Gut dass hier in der Umgebung über 30 Oktoberfeste stattfinden, größtenteils von der 70000 Menschen großen deutschen Community organisiert, die hier im Valley ihr neues Zuhause gefunden hat.

Also machte ich mich auf nach Fountain Hills, 15 Minuten entfernt von meinem Zuhause um das Oktoberfest zu erleben. Ich hörte ab und an deutsche Stimmen und trank gutes deutsches Warsteiner Bier. Die Band war aus Deutschland eingeflogen und leierte alle 30 Minuten die gleichen Lieder herunter, „naja wenigstens eine echte deutsche Band“ dachte ich mir.

Am Ende saß ich in den Reihen des „Deutschen Clubs in Fountain Hills“ und sprach mit den Leuten dort. Ich berichtete ihnen von dem Programm an dem ich teilnehme und davon, dass ich aus Moers komme. Da stutze die Frau neben mir und sagte das gebe es ja nicht. Sie wuchs in Moers auf und hat bis zu ihrer Auswanderung in die USA (1957) dort gewohnt. Sie habe seither nie einen Moerser in den USA getroffen. Fakt war dass wir den ganzen Abend uns austauschten und ich nun zum Rouladen-essen eingeladen wurde.

Als wir von den Gastgebern aufgefordert wurden um 10 Uhr das Gelände zu verlassen, sprach ich mit diesen ob es möglich sei am nächsten Tag dort zu helfen. (Das Programm erfordert 40 Stunden Volunteer-work). Die Gastgeber freuten sich darauf und wir vereinbarten, dass ich am nächsten Tag dort um 16 Uhr anfangen sollte zu helfen.

Am nächsten Tag war ich pünktlich um 16 Uhr dort, und begann mit meiner Arbeit: Tische abzuwischen. Wer es noch nie gemacht hat, der weiß nicht wie sehr eingetrocknetes Bier stinkt, und das Apfelmus, was man zu den Reibekuchen aß, eingetrocknet an auf den Tischen klebt. Die Arbeit war schweißtreibend, denn schließlich waren es immer noch über 30 Grad Celsius.

Nach dem ich die Tische abgewischt hatte, bekam ich Wertmarken für Bier und Essen. Ich saß während meiner Pause zwischen anderen Deutschen und musste bemerken, dass ca. 40 Prozent der Teilnehmer aus Deutschland bzw. deren Eltern aus Deutschland immigrierten. Das bemerkte ich jedoch nicht sofort, da die meisten untereinander Englisch sprachen. Es gibt nicht nur viele deutsche Kulturvereine hier sondern auch einen deutschen Karnevalsverein, bei dem ich Karneval erleben werde. (Auch da hoffe ich auf einen tollen Volunteer Job.)

Eine Woche später war ich auf dem Oktoberfest in Peoria, 35 Minuten von meinem Haus entfernt. Auch da spielte wieder die gleiche Band mit den gleichen Liedern. Naja, reicht dann auch, irgendwann hängt einem doch: „Rosi ich hol dich mit mein` Traktor ab“ zum Halse heraus.

Alles in allem habe es dennoch genossen mit Deutschen hier in Kontakt zu kommen und deren Sicht der Dinge, politisch und kulturell zu diskutieren.

Heute Abend (09.10.2016) gucken wir als Familie zusammen die zweite presidential debate an. Dazu bald mehr..

 

Euer Constantin